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Soja schützt Haut vor Tumoren

Ein in Sojabohnen enthaltenes Protein ist offenbar in der Lage, die Haut vor der Entstehung von Tumoren zu schützen. Im Tierversuch konnte das Lunasin genannte Protein die Hautkrebsrate um 70 Prozent verringern.

Bereits vor zwei Jahren entdeckten Wissenschaftler von der Universität Californien, dass eine Injektion mit dem Gen für Lunasin in Krebszellen die Zellteilung hemmt. In einer nun durchgeführten Studie wollten die Forscher herausfinden, ob Lunasin auch in der Lage ist, gesunde Zellen vor der Entstehung von Krebs zu schützen. Über einen Zeitraum von 19 Wochen applizierten sie verschiedene Lunasindosen auf die Haut von Mäusen, bei denen sie anschließend künstlich Hauttumore induzierten. Diejenigen Tiere, die die höchste Lunasindosis (125 µg, zweimal pro Woche) erhalten hatten, wiesen bei der späteren Untersuchung 70 Prozent weniger Tumore auf als die Kontrolltiere. Den Wirkungsmechanismus untersuchten die Wissenschaftler parallel zum Tierversuch in der Zellkultur. Dort konnten sie feststellen, dass Lunasin an deacetylierte Histone bindet. Histone sind Zellproteine, die die Packung der DNA unterstützen. Die Acetylierung dieser Proteine gilt als wichtiger Schritt für die Zellproliferation und damit die Bildung von Krebs.

Lunasin scheint nach den vorliegenden Ergebnissen noch vor der Acetylierung der Histone auf Zellen einzuwirken. "Wir gehen davon aus, dass Lunasin die Funktion eines Wächters in der Zelle übernimmt. Bei der Umwandlung einer gesunden Zelle in eine Krebszelle greift das Protein sofort attackierend ein", so die Aussage von Ben de Lumen, einem der Erforscher von Lunasin. ral

Quelle: Cancer Research 2001, Vol. 61, Nr. 20

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