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Asthma: Hakenwürmer können helfen

Hakenwürmern konnte man bislang nicht viel Gutes abgewinnen. Als Verursacher der Ankylostomiasis wurden sie mithilfe von Imidazolderivaten bekämpft, wo immer sie auftauchten. Möglicherweise stehen die Würmer künftig aber unter "Artenschutz". Einer aktuellen Studie zufolge könnten sie bei der Behandlung von Asthma eine Rolle spielen.

Wie in der Fachzeitschrift "The Lancet" zu lesen war, fanden Wissenschaftler von der Universität Nottingham bei der Untersuchung von 200 asthmakranken und 400 gesunden Äthiopiern einen Zusammenhang zwischen dem Befall mit Hakenwürmern und der Ausprägung von Asthmasymptomen. Diejenigen Asthmatiker, die die Parasiten in sich trugen, hatten in der Studie deutlich weniger schwer ausgeprägte Symptome.

Ein Befall mit Hakenwürmern ist in Ländern wie Äthiopien weit verbreitet. Der Parasit lauert im Larvenstadium in der Erde und kann über die Haut (meist beim Barfußlaufen) in den menschlichen Körper gelangen, wo er durch die Blutbahn über die Lunge in den Darm wandert und sich dort ansiedelt. Bemerkbar macht er sich für seinen Wirt durch Juckreiz, Müdigkeit, Entwicklungsstörungen und eine herabgesetzte Immunantwort. Auf dem Weg durch die Lunge kann er respirative Beschwerden wie Bronchitis verursachen - und offenbar Asthmasymptome lindern.

Worauf Letzteres zurückzuführen ist, können die Studiendurchführenden noch nicht sagen. Sie vermuten jedoch, dass der Wurm während der Lungenpassage eine Substanz des Körpers verdaut, die für ein funktionsfähiges Immunsystem bedeutend ist. "Der Wurm könnte die allergische Reaktion, die Asthma auslöst, blockieren", meint Sarah Scrivener von der Universität Nottingham. Zusammen mit ihren Kollegen will sie den Antiasthmaeffekt der Hakenwürmer nun weiter untersuchen und hofft, dadurch neue Asthma-Arzneimittel entwickeln zu können. ral

Quelle: The Lancet 2001, Vol. 358, Nr. 9292, S. 1493-1499

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