BVA-Info

Stellungnahme des BVA zum geplanten Arznei-Sparpaket

Der BVA (Bundesverband der Angestellten in Apotheken) lehnt die von der Pharmaindustrie geplante Zahlung von 400 Mio. DM an die gesetzlichen Krankenkassen strikt ab.

Der Verband der forschenden Arzneimittelhersteller hatte diesen Betrag zur Konsolidierung der GKV-Finanzen bei einem Gespräch mit Kanzler Schröder und der IG BCE (Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie) geboten, wenn dafür der geplante Preisabschlag für patentgeschützte Arzneimittel wegfiele. Auch gegen das geplante generelle aut-idem-Gebot soll nun offenbar von Seiten der Pharmafirmen Front gemacht werden.

Wird Politik käuflich?

Einmal mehr hat sich - und das unter einer SPD-geführten Bundesregierung! - die Macht des Geldes gegenüber den Sachargumenten durchgesetzt. Anstatt eine strukturelle Reform der gesetzlichen Krankenversicherung und der Arzneimittelversorgung endlich anzugehen, lässt die Regierung zu, dass unliebsame Entscheidungen der Politik einfach aufgekauft werden. Wie üblich wird dabei die Drohung des Verlustes von Arbeitsplätzen bemüht - ein Totschlagargument.

Durch die Erhöhung des Kassenrabattes von fünf auf sechs Prozent werden viele Apotheken an den Rand ihrer Existenz gebracht. Auch hier werden zahlreiche Arbeitsplätze verloren gehen. Die davon betroffenen Apothekenangestellten verfügen aber nicht über das nötige Kleingeld, um diese Entscheidung aufzukaufen, und müssen die Folgen tragen. Ebenfalls auf der Strecke bleiben die Patienten, die weitere Abstriche bei der Arzneimittelversorgung in Kauf nehmen müssen.

Der BVA fordert die Regierung auf, das aut-idem-Gebot wie geplant durchzusetzen und sich hier nicht ein weiteres Mal dem Diktat der Pharmaindustrie und der Ärzteverbände zu beugen! Nur mit der Einbindung des pharmazeutischen Sachverstandes kann die Arzneimittelversorgung der Bevölkerung sinnvoll und kostengünstig reformiert werden.

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