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DAZ aktuell
Lutz Bäucker: Öffentliches aus der Offizin
Die Frage stand plötzlich im Raum: Hat Kollegin Ursula K. aus A. eine öffentliche Apotheke? Oder ist sie gar die offizielle Apothekerin Deutschlands?! Oder ist das, was Ursula K. den lieben langen Tag so treibt, gar offizinell?! Fragende Gesichter, unsicheres Lächeln, Ungewissheit - "was denn nun von all dem?" wollten ein paar Journalisten in einer Pressekonferenz der bayerischen Apotheker wissen. Frau K. lächelte gelassen: sie weiß, was sie ist und tut. Und hat: eine Offizin! Jawohl, da staunen die Presseleute: eine Offizin? Ja nun, Kollegin K. lächelte immer noch: "Einen Laden eben, einen Apotheker-Laden!" Grosse Erleichterung bei den Medien, fleißiges Mitschreiben: eine öffentliche Apothekerin ist nix unanständiges und Offizin ist die Apotheke um die Ecke - wieder was gelernt über das Phänomen deutsche Apotheke! Und das ist gut so! Denn was lernen wir Pharmazeuten aus der Pressegeschichte? Die Öffentlichkeit weiß viel zu wenig über uns. Zum Beispiel auch nicht, dass jede deutsche Offizin(!) eine Beratungsecke haben muss.
Als die rührigen bayerischen Kollegen anlässlich ihres Workshops "Pharmazeutische Betreuung" (siehe DAZ-Bericht in dieser Ausgabe) nämlich das Wort von der Beratung und der dazu gehörigen Ecke fallen ließen, gab's ein allgemeines öffentliches Erstaunen: was, so was habt Ihr Apotheker? Wahnsinn, das ist ja toll! Und flugs rotierten die Redaktionsmaschinen: die Deutsche Presseagentur dpa griff die Ecke auf, der Bayerische Rundfunk platzierte zur allerbesten Sendezeit morgens um acht eine Story darüber, sogar bei der "Bild"-Zeitung fanden unsere diskreten Eckchen einen großen Platz - von all den anderen Blättern im Freistaat ganz zu schweigen! Mehr PR geht nicht, mehr Öffentlichkeitsarbeit aber wohl schon: das Volk, mithin unsere Kundschaft, hat nichts dagegen, noch viel mehr Geheimnisse unseres segensreichen Tuns zu erfahren, ja, sie sollte es sogar unbedingt wissen: denn wer zum Beispiel weiß, dass die "Rezeptur" nicht die Gebrauchsanweisung für den adventlichen Apothekerschnaps ist, sondern ein individueller Weg zu mehr Gesundheit, der wird auch über kurz oder lang das Geschwätz von den Apothekerpreisen u. ä. nicht mehr nachplappern! Also, ran an Deutschlands "offizielle "Apotheken und ihre "öffentlichen "Insassen - es lohnt sich!
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