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- DAZ 47/2001
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Arzneimittel und Therapie
Mammakarzinom: Letrozol ist effektiver als Tamoxifen
Eine Überlegenheit von Letrozol zeigt die Studie in der Subgruppe der Frauen mit Tumoren, die die Wachstumsfaktoren ErbB-1 oder ErbB-2 (HER2/neu) überexprimieren. Hier sprachen 88 Prozent der Frauen auf eine Letrozolbehandlung an im Vergleich zu nur 21 Prozent auf Tamoxifen.
In die Studie wurden 324 postmenopausale Frauen randomisiert, deren erstmals aufgetretener Tumor zu groß für eine brusterhaltende Operation gewesen war. Die Behandlung mit 2,5 mg Letrozol oder 20 mg Tamoxifen wurde über eine Dauer von vier Monaten fortgeführt. Die Ansprechrate unter Letrozol betrug in der Auswertung von Ellis et al. 60 Prozent, knapp die Hälfte der behandelten Frauen (48 Prozent) konnte anschließend brusterhaltend operiert werden. Unter Tamoxifen sprachen 41 Prozent der Patientinnen auf die Behandlung an, und 36 Prozent konnten insgesamt brusterhaltend operiert werden.
Wachstumsfaktoren als biologische Marker
Positiv überrascht haben besonders die Ergebnisse in der kleinen Untergruppe der Frauen mit Tumoren, die die Wachstumsfaktoren ErbB-1 oder -2 überexprimieren. Hier sprachen 15 von 17 mit Letrozol behandelten Frauen auf die Therapie an - im Vergleich zu nur vier von 19 Patientinnen unter Tamoxifen. Dieser Befund ist auch deshalb so interessant, weil bereits einige frühere Studienergebnisse vermuten ließen, dass insbesondere ErbB-2 (HER2/neu) -positive Mammakarzinome Tamoxifen-resistent sind. Gleichzeitig weist das Ergebnis darauf hin, dass es sinnvoll ist, biologische Marker zu identifizieren, anhand derer sich die Erfolgschancen einer bestimmten Therapie vorhersagen lassen.
In der neoadjuvanten Therapie des Mammakarzinoms hat sich der Aromatasehemmer Letrozol um rund 50 Prozent effektiver erwiesen als Tamoxifen. Auch lassen sich nach einer Vorbehandlung mit Letrozol mehr Operationen brusterhaltend durchführen.
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