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- AZ 15/2002
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Kommentar
Arznei-Sparpaket - Pharmaindustrie verwarnt
Wie wir in DAZ 14 berichteten, versuchten Pharmahersteller beispielsweise durch Generika mit Mondpreisen die Preislinie des "unteren Preisdrittels" nach oben zu schieben. Ärzte würden dazu veranlasst, die Aut-idem-Regelung nicht anzuwenden. Das Bundesgesundheitsministerium erwarte dagegen, so hieß es in dem FAZ-Bericht, dass sich die Industrie an das Gesetz halte. Nach Auffassung dieses Ministeriums dürften Strategien zur Umgehung der gesetzlichen Vorschriften keinen Erfolg haben. Die Pharmaverbände wie der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) und der Bundesverband der Arzneimittelhersteller (BAH) verteidigten dagegen die Strategien ihrer Mitgliedsfirmen. Es sei legitim, so heißt es dort, wenn die Unternehmen legale Möglichkeiten zur Umgehung des Arzneispargesetzes ausnützten. Unverständnis für das Verhalten der Pharmaindustrie zeigte auch die Kassenärztliche Bundesvereinigung. Deren Vorsitzender, Manfred Richter-Reichhelm, warf der Industrie verwerfliches und skandalöses Handeln vor. Darüber wiederum zeigte sich der BPI-Vorsitzende Fahrenkamp erstaunt und erinnerte an die kritische Haltung der Ärzte, die die Aut-idem-Regelung durch Aufbringen von Stempeln "Keine Substitution" blockierten. Ausweichreaktionen habe es im übrigen auch im Zusammenhang mit der Importregelung gegeben, so zitiert der FAZ-Bericht Aussagen von Branchenvertreter. Als nämlich klar war, dass die Apotheken ab April 2002 eine bestimmte Importquote (5,5 %) pro Krankenkasse erfüllen müssten, stiegen die Preise für die Mehrzahl der Importarzneimittel. Während zur Zeit inländische Generika wesentlich günstiger angeboten werden als so manche Importe, müssen die Apotheke nun die Importquote erfüllen.
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