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DAZ aktuell
Aktion des Hartmannbundes: Ärzte wollen im Wahlkampf mitmischen
Auf ihrer Neujahrspressekonferenz warfen die Verbände der Regierung vor, das Gesundheitswesen "kaputt zu sparen". Dr. med Hans-Jürgen Thomas, Vorsitzender des HB, kritisierte, dass die "dringend notwendige Gesundheitsreform unter dem Diktat von Wahlterminen auf die lange Bank geschoben" werde. Einer drohenden staatlich reglementierten Gesundheitsmedizin und damit einhergehenden rationalisierten Gesundheitsleistungen müsse vehement und umgehend entgegengewirkt werden, so Thomas. Nach Auffassung der Verbände soll der Kassenkatalog in Grund- und Wahlleistungen aufgeteilt werden. Für geringfügige und akute Leiden, wie etwa eine Bronchitis oder einen verstauchten Knöchel, solle der Patient selbst aufkommen. Dagegen sollen teure und notwendige Leistungen sowie die Behandlung chronischer Krankheiten auch zukünftig von den Krankenkassen getragen werden.
Gegen aut idem
Thomas kritisierte weiterhin die Aut-idem-Regelung, "bei der die nicht teilbare Therapieverantwortung des Arztes mutwillig ebenso zur Disposition gestellt wird wie die Compliance der ihm anvertrauten Patienten". Zudem griff Thomas das bestehende Abrechnungssystem der Ärzte an: Um Planungssicherheit zu erhalten, müssten "Ärzte ihre erbrachten Leistungen zeitnah in Euro und Cent abrechnen können" statt über ein langwieriges und undurchsichtiges Punktesystem.
Plakataktion in Wartezimmern
"Im kommenden Bundestagswahlkampf wird es mehr denn je darum gehen, mit großem Einsatz und engagierter Argumentationsfreude das Schlimmste vom deutschen Gesundheitswesen, von unseren Patienten und von uns selbst fernzuhalten", erklärte der HB-Vorsitzende. Auf dem ersten Aktionsplakat der Verbände, das in Wartzimmern ausgehängt werden soll, heißt es "Die Würde des Arzters und Patienten wird angetastet durch: rationierte Gesundheitsleistungen, Einschränkung der freien Arztwahl, Pillenchaos durch Aut-idem-Regel und staatlich reglementierte Zuteilungsmedizin".
Der Ärzteverband Hartmannbund (HB) macht mobil gegen die Gesundheitspolitik der rot-grünen Koalition: Gemeinsam mit dem Verband Physikalische Therapie und dem Freien Verband Deutscher Zahnärzte will sich der HB massiv in den Bundestagswahlkampf einmischen. Am 7. Januar starteten die Verbände eine bundesweite Plakataktion unter dem Motto "Wahltag ist Gesundheitstag/Zahltag".
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