- DAZ.online
- DAZ / AZ
- DAZ 10/2002
- Ärzte-Vorschlag: ...
DAZ aktuell
Ärzte-Vorschlag: Elektronischer Personalausweis statt Chipkarte
Der Chef der KBV, welche die niedergelassenen Mediziner vertritt, äußerte sich skeptisch zu Überlegungen zur Einführung einer neuen europäischen Krankenversichertenkarte. "Die vertrauenswürdige elektronische Kommunikation ist kein alleiniges Problem des Gesundheitsbereichs. Somit ist es auch nicht sinnvoll, dass das Gesundheitswesen dieses Problem einseitig löst. Es wäre nicht einsehbar, dass diese Kosten allein vom Gesundheitswesen aufgebracht werden", so seine Argumentation.
Ein elektronischer Personalausweis könnte die jetzige Chipkarte in einigen Jahren ersetzen. Auf einer solchen Bürgerkarte könnten außer Namen und Adressen Notfalldaten wie Arzneimittelunverträglichkeiten oder Allergien gespeichert werden. Sie wären bei einer Notfallbehandlung des Bürgers sofort zur Hand und auch bei Problemen des Internets verfügbar.
Notwendig sei eine umfassende Diskussion über den Datenschutz im Vorfeld der Einführung einer solchen Karte. Der Patient müsse wissen, wer welchen Zugang zu seinen Daten habe. Missbrauch durch die Anhäufung persönlicher Daten in einer Hand müsse verhindert werden.
Die KBV-Vorschläge sind weiter gefasst als Überlegungen der Bundesgesundheitsministerin. Ulla Schmidt hat sich für einen Gesundheitspass ausgesprochen, der in regionalen Modellversuchen getestet werden soll. Er soll womöglich in drei bis fünf Jahren die jetzige Chipkarte ersetzen. Diskutiert werden in der Gesundheitsbranche unterschiedliche Richtungen vom Patientenpass bis zum elektronischen Rezept.
0 Kommentare
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.