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Aut-idem-Regelung: Patienten werden verunsichert
Aktuelles Beispiel: Das "Thema des Tages" der "Bild"-Zeitung vom 1. März 2002 unter der Überschrift "Das neue Arzneimittel-Gesetz. Arzt oder Apotheker – wer sucht jetzt meine Medikamente aus?" berichtet das Boulevardblatt über das "Riesendurcheinander" in Deutschlands Arztpraxen und Apotheken.
Abgesehen davon, dass das Arzneimittelausgabenbegrenzungsgesetz kein neues "Arzneimittelgesetz" ist, stimmt es natürlich, dass das Durcheinander groß ist. Wenn das Blatt allerdings versucht, die Frage beantworten zu lassen, ob die Präparate, die der Apotheker empfiehlt, wirklich gleichwertig sind, wird ein Arzt zitiert, der der Aut-idem-Regelung sichtlich ablehnend gegenübersteht.
Dr. Klaus Gritz, Präsident des Berufsverbands Kinder- und Jugendärzte, ist der Auffassung, dass die Präparate, die der Apotheker empfiehlt, nicht gleichwertig seien. Als Beispiel nennt er Antibiotika für Kinder. "Manche Präparate müssen dreimal, andere nur einmal am Tag eingenommen werden. Ein Medikamentenwechsel könnte zu hochgefährlichen Unter- oder Überdosierungen führen", so seine Antwort in der "Bild"-Zeitung.
Zitiert wird auch der Vorsitzende des Ärzteverbandes Hartmannbund, Dr. Hans-Jürgen Thomas, der den Lesern der "Bild"-Zeitung empfiehlt, den Arzt zu bitten, auf dem Rezept den Hinweis "keine Substitution" zu vermerken. Damit könne man sicher gehen, sein bisheriges Medikament weiter zu bekommen.
Angesichts solcher Meldungen wird noch viel Aufklärungsarbeit auf die Apotheken zukommen. Wäre da nicht eine breit angelegte Kampagne von Seiten der ABDA sinnvoll, die für Klarheit und Beruhigung sorgt und die Kompetenz des Apothekers in Sachen Arzneimittel herausstellt?
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