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Internationales Kontrollgremium: Mehr illegale Drogenrezepturen via Internet
Das INCB thematisiert die zunehmende Gefahr durch Datennetzkriminalität wie den wachsenden Vertrieb von Drogen via Internet und die erschwerte Strafverfolgung dieser Drogenkriminalität. Drogenhändler nutzen zunehmend das weltweite Computernetz, um Lieferung und Verteilung von Suchtstoffen zu optimieren.
So werden beispielsweise in den USA immer mehr illegale Labors zur Herstellung von Methamphetamin ausgehoben, welche die benötigten Rezepturen problemlos via Internet erhielten, heißt es im am 27. Februar veröffentlichten Jahresbericht. Dies nannte die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marion Caspers-Merk, in einer ersten Reaktion eine neue Herausforderung, die es zu bewältigen gelte.
Bedenken gegen Heroinmodell ausgeräumt
Das INCB äußerte sich im übrigen zufrieden darüber, dass sich Deutschland beim Handel mit psychotropen Substanzen wie Opioiden und Psychopharmaka an die international bestehenden Überwachungsvorschriften halte, um so dem illegalen Handel mit diesen Substanzen Einhalt zu gebieten. Es weist darüber hinaus auf die in Deutschland laufende Arzneimittelstudie zur heroingestützten Behandlung Opiatabhängiger hin und wiederholt seine Bedenken, die es seinerzeit bereits beim Vorläufer, dem Schweizer Heroinmodell, äußerte.
Nach Mitteilung der deutschen Drogenbeauftragten sind die Bedenken unterdessen ausgeräumt. Die in Deutschland gewonnenen Erkenntnisse sollten nach Ansicht des INCB auch der Weltgesundheitsorganisation zur Verfügung gestellt werden.
Skepsis bei Cannabislegalisierung
Besorgt zeigt sich das Überwachungsgremium über die Verbreitung von synthetischen Drogen wie MDMA (Ecstasy) in Europa. Eine stärkere Kooperation bei Maßnahmen in der Region sei nötig. Europa bleibe nach Nordamerika zum Beispiel der zweitgrößte Markt für Kokain.
Scharf wird die Legalisierung von Cannabis kritisiert. Einige westeuropäische Staaten hätten den Missbrauch von Cannabis, aber auch von MDMA (Ecstasy) legalisiert. Dabei habe keine Regierung dem INCB nachweisen können, dass solche Maßnahmen die Nachfrage nach den Suchtstoffen verringert habe. Gewarnt wird vor dem "historischen Fehler", Cannabis wie Alkohol oder Tabak zu behandeln. Es sei unklug, die öffentlichen Gesundheitssysteme mit weiteren schädlichen Substanzen zu belasten.
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