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Herztransplantation: Frauen sind im Vorteil

Eine Herztransplantation ist immer ein schwerwiegender Eingriff. Für Männer scheint er jedoch noch risikoreicher zu sein als für Frauen. Wie im Rahmen einer Dissertation nun herausgefunden wurde, vertragen Frauen fremde Herzen offenbar deutlich besser als Männer.

Im Tierversuch mit Ratten konnte Sonja Schrepfer zeigen, dass Östrogene für die Annahme von fremden Organen offenbar eine wichtige Rolle spielen. Sie fand heraus, dass die Verengung der Blutgefäße an einem transplantierten Herzen unter dem Einfluss von Östrogen deutlich geringer ausfällt. Das Hormon hemmt die glatten Muskelzellen in der Gefäßwand und bewirkt zudem, dass weniger Zellen des Immunsystems in das Transplantat einwandern.

Die Doktorandin testete auch die Wirkung des Pflanzeninhaltsstoffes Coumestrol, der sich vom Östrogen ableitet und von dem bekannt ist, dass er vorwiegend Beta-Rezeptoren beeinflusst. Das Ergebnis zeigte, dass auch Coumestrol eindeutig die Verengung der Blutgefäße verringert. Dieser Effekt verschwindet, wenn gleichzeitig ein Stoff vorhanden ist, der den Rezeptor blockiert. All das deutet laut Schrepfer darauf hin, dass die Wirkung von Östrogen auf die Transplantatabstoßung über Rezeptoren vermittelt wird.

Schrepfers Forschungen erhielten den mit 1000 Euro dotierten Nachwuchsförderpreis der Deutschen Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie. Die preisgekrönte Arbeit führte die Medizinerin an der Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie der Uni Würzburg unter der Anleitung von Volkmar Lange durch. Laut Lange soll nun eine Therapiemöglichkeit erarbeitet werden, die zumindest das rasche Voranschreiten der Gefäßverengung bei transplantierten Herzen bremst. pte

Quelle: www.pressetext.de

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