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Transparency International: Mit Transparenz und Öffentlichkeit gegen Korrupti
Betrügereien von Ärzten und Apothekern
Auch der hohe gesellschaftliche Status, etwa von Ärzten, kann in Richtung Machtausübung funktionalisiert werden. Absprachen zwischen Akteuren sind ebenfalls keine Seltenheit. Geschädigt werden die Versichertengemeinschaft oder ehrliche Berufskollegen.
Die nun in der Presse aufgegriffenen Fälle spendabler Pharmaunternehmen, die Ärzten Sonderhonorare, hübsche Reisen oder exklusive Büromaterialien offerieren, wenn sie ein bestimmtes (teures) Präparat in ihrer Praxis testen, sind nur eine Form grenzwertigen Verhaltens. Die typischen Betrugsfälle finden sich im Abrechnungswesen. So werden in Krankenhäusern, Laboren, Arztpraxen, bei Pflegediensten und Physiotherapeuten nicht erbrachte Leistungen abgerechnet.
Auch Apotheker können in Betrügereien verwickelt sein: So etwa, wenn Rezepte abgerechnet werden, die tatsächlich nicht abgegeben wurden, Ärzte unzulässigerweise teure Rezepte zuweisen und der Gewinn geteilt wird oder gute Kunden mit besonderen Geschenken bedacht werden. Eine Ermittlungsgruppe der AOK Niedersachsen hat seit ihrem Bestehen in 70 Betrugsfällen ermittelt und vermutet den bisherigen Schaden bei 10,2 Mio. DM.
Mehr öffentlicher Druck
Die Korruptionsgegner fordern vor allem mehr öffentlichen Druck. Dr. Thomas Leif von der Netzwerk Recherche erklärte, die "Mechanik des Nichthandelns" müsse unterbrochen werden. Er vermutet, dass derzeit nur etwa fünf Prozent der Korruptionsfälle aufgeklärt werden. Damit Informanten in Korruptionsfällen keine Repressalien fürchten müssen, fordert Leif zu ihrem Schutz in jedem Bundesland einen Ombudsmann. Prof. Dr. Dieter Biallas, TI-Vorsitzender, will "lichtscheues Gesindel dem Licht aussetzten". Mehr Transparenz in allen wichtigen Entscheidungsprozessen der Verwaltung und Sanktionen, die die Vorteile des korrupten Verhaltens in den Schatten stellen, sind seines Erachtens nötig, um den Sumpf der Parteispenden auszutrocknen – doch diese Forderungen sind ohne Not auf andere Bereiche übertragbar.
Auch im Gesundheitswesen ist zweifelsohne mehr Transparenz erforderlich. Pauschalverurteilungen darf es sicher nicht geben. Viele im Gesundheitswesen Tätige sind nach wie vor ehrlich – doch sie haben es satt sich von schwarzen Schafen übervorteilen zu lassen. Wer also von betrügerischen Machenschaften erfährt, sollte sich nicht scheuen, die Sache an die Öffentlichkeit zu bringen.
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