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Lutz Bäucker: Zwei vor Zwölf – Schluss mit der Weichspülerei!
Das klingt nicht gut. Und das ist auch nicht gut so – ausgerechnet in der Woche, in der wir Pharmazeuten bundesweit mobil machen gegen Versandhandel und weitere Verschlechterung unserer Position im deutschen Gesundheitswesen! Und es gibt uns zu denken: diese Sendung mit der Anti-Apo-Attitüde in diesen Tagen – ein programmbedingter Zufall? Oder gezielt eingesetzt mit der Absicht, den schlingernden Apothekentanker noch mehr in Bedrängnis zu bringen?
Wie auch immer, es ist schon auffällig. Zumal in dieser TV-Sendung eine klare Zielrichtung zu erkennen war: "Bei unserer Stichprobe in mehreren Apotheken hatte fast kein Apotheker Lust und Zeit, wichtige Gefahrenhinweise beim Kauf von Arzneimitteln zu geben", bilanzieren die "Plusminus"-Macher. Und weiter: "Die deutschen Apotheker argumentieren ja gerade mit dem Hinweis auf die persönliche Aufklärung ihrer Kunden an Ort und Stelle gegen die preisgünstige Internetkonkurrenz aus dem Ausland" – was nach Meinung der Fernsehleute offenbar nicht gerechtfertigt ist.
Man mag zu solchen TV-Stories stehen wie man will, fest steht: sie haben in der Öffentlichkeit eine verheerende Wirkung. Nicht nur bei den Verbrauchern, unseren Kunden also, sondern vor allem auch bei den Meinungsmachern und den Entscheidungsträgern! Was hilft denn eine noch so gut gemeinte Pressekonferenz gegen einen plakativ, vielleicht sogar boulevardesk aufgemachten Beitrag im Massenmedium Fernsehen? So gut wie nichts – darüber müssen wir uns im Klaren sein!
So hart es ist: gegen einmal festgezurrte Bilder vom deutschen Apotheker ist nur ganz schwer anzukommen. Und mit vornehmer Zurückhaltung oder klagenden Untertönen schon gar nicht! Jetzt ist keine Zeit mehr für Weichspülerei und diplomatische Wortspielchen.
Jetzt ist Offensive angesagt, jetzt müssen die Teamchefs unsere besten Stürmer aufstellen – ApothekerInnen mit Mut zu unkonventionellen Aktionen und klaren Worten. Es ist zwei vor Zwölf. Und die Zeit läuft unbarmherzig – gegen uns!
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