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Arzneimittel und Therapie
Zulassungserweiterung: Capecitabin zur Mono- und Kombinationstherapie des Mamm
Die Kombinationsbehandlung mit Capecitabin/Docetaxel für Patientinnen mit metastasierendem Brustkrebs ist in den USA, Kanada und neu in der Europäischen Union zugelassen. Als Einzelmedikament für die Behandlung von metastasierendem Brustkrebs ist Capecitabin jetzt weltweit in mehr als 70 Ländern zugelassen.
Letztes Jahr hat Roche in den USA und Europa die Zulassung für Capecitabin zur Behandlung von metastasierendem Dickdarmkrebs erhalten. Zurzeit wird die Anwendung von Capecitabin bei weiteren Krebskrankheiten und in Kombination mit anderen Krebstherapien geprüft.
Verlängerte Überlebensdauer bei metastasierendem Brustkrebs
Brustkrebs gehört zu den häufigsten krebsbedingten Todesursachen bei Frauen und steht bei den Ursachen für die Gesamtsterblichkeit an dritter Stelle. In Europa wird jährlich bei annähernd 384 000 Frauen neu ein Mammakarzinom diagnostiziert. Bei rund der Hälfte der Patientinnen bilden sich nach der Erstbehandlung Metastasen. Nach deren Diagnostizierung beträgt die durchschnittliche Überlebensdauer 18 bis 30 Monate.
Die Kombination Capecitabin/Docetaxel ist eine Chemotherapie, die – im Vergleich zu einer Standardchemotherapie mit Docetaxel allein – bei Patientinnen mit metastasierendem Brustkrebs zu einer wesentlich besseren Überlebensdauer führte. Patientinnen, die mit Capecitabin/Docetaxel behandelt wurden, hatten gegenüber Patientinnen, die nur Docetaxel erhielten, eine um durchschnittlich drei Monate verlängerte Überlebenszeit. Zusätzlich zu diesem Vorteil erzielte die Kombination Capecitabin/Docetaxel auch eine stärkere Reduktion der Tumorgröße und eine längere Unterbindung des Tumorwachstums gegenüber Docetaxel allein.
Optimierter Wirkmechanismus der Kombination
Das Fluorpyrimidin-Carbamat Capecitabin ist ein Prodrug, das über mehrere enzymatische Schritte in der Leber und im Tumorgewebe zur eigentlichen Wirkform 5-Fluorouracil (5-FU) aktiviert wird. Das Enzym, das in die abschließende Umwandlung in 5-FU eingebunden ist, die Thymidin-Phosphorylase, kommt sowohl in Tumorgewebe als auch in gesundem Gewebe vor. Die Konzentrationen im Tumorgewebe ist allerdings höher als in gesunden Zellen.
Durch den spezifischen Abbau entsteht 5-FU vor allem im Tumorgewebe, sodass eine größere Menge des krebsbekämpfenden Wirkstoffes 5-FU dort erzeugt wird, wo er benötigt wird – in den Krebszellen. Die systemische Belastung bleibt dadurch gering. Docetaxel erhöht die Konzentration dieses Enzyms in Krebszellen noch zusätzlich, wodurch vermutlich ein noch größerer Teil von Capecitabin in das Zytostatikum 5-FU umgewandelt wird.
Myokardinfarkt und plötzlicher Tod unter Capecitabin
Gegenüber 5-FU/Folinsäure besitzt Capecitabin nach vergleichenden Studien kein höheres kardiotoxisches Risiko. In der Fachinformation von Capecitabin werden Myokardinfarkt, plötzlicher Herztod und weitere kardiale Nebenwirkungen erwähnt. Dem WHO Collaborating Centre for International Drug Monitoring in Uppsala wurden unter 48 Beobachtungen in Zusammenhang mit einer Capecitabin-Therapie über zehn Todesfälle, sechs Fälle von Myokardinfarkt, sieben Fälle einer Herzinsuffizienz, sieben Fälle von Herzrhythmusstörungen und drei Fälle von EKG-Veränderungen berichtet (Stand 5. Juni 2001).
Auch die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) informierte über zwei gut dokumentierte Einzelbeobachtungen von Myokardinfarkt beziehungsweise plötzlichem Tod unter dem Fluoropyrimidin-Zytostatikum Capecitabin (Deutsches Ärzteblatt Nr. 50 vom 14. Dezember 2001). Ein Kausalzusammenhang ist jedoch aufgrund der vielen möglichen Ursachen eines plötzlichen Herztodes schwer zu beurteilen. ck
Die Europäische Zulassungsbehörde hat Capecitabin (Xeloda) die Zulassung für die Behandlung von metastasierendem Mammakarzinom erteilt. Die Zulassung erfolgte für folgende zwei Indikationen: die Behandlung mit Capecitabin als Monotherapie, nachdem eine intensive Chemotherapie versagt hat, sowie die Kombination von Capecitabin mit Docetaxel (Taxotere). Zahlreiche Studien belegen, dass die Therapie mit Capecitabin bei metastasierten Mammakarzinom zu höheren Ansprechraten und einer verlängerten Überlebenszeit führt.
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