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e-Science-Projekt: Dynamischer Gehirnatlas zur Verbesserung der Diagnose

Wissenschaftler des Londoner King's College haben zusammen mit dem Imperial College und der Oxford Universität das Projekt "Dynamic Brain Atlas" gestartet. Mit Hilfe eines dynamischen Gehirnatlas sollen Ärzte Anomalien des Gehirns künftig schneller erkennen können. Das Projekt wurde vor kurzem im Rahmen der Eröffnung des National e-Science Centers in Edinburgh vorgestellt.

Die Ursache für Gehirnanomalien sind in vielen Fällen nur schwer exakt festzustellen. Die derzeit eingesetzte Technik des Hirn-Scans liefert oft nur unzureichende Anhaltspunkte.

Durch die Kombination der so genannten Grid Computer-Netzwerk-Technologie und eines Notebooks soll die Diagnose künftig erleichtert werden. Radiologen können im Rahmen des Projekts Gehirnbilder von Patienten mit einem Gehirnatlas vergleichen. Unter Grid Computing versteht man die Nutzung von Rechnerressourcen, die meist per Internet erreichbar sind.

Das Prinzip beinhaltet, dass die Ressourcen von mehreren Anwendern genutzt werden können. Die unterschiedlichen Ressourcen werden dabei über eine einheitliche Oberfläche verwaltet und bedient. Vor allem im wissenschaftlich-technischen Bereich sind extreme Rechenleistungen erforderlich, die man durch den Verbund mehrerer und räumlich getrennter Rechner im Rahmen des Grid Computing preiswert nutzen kann. Im Fall des Projekts "Dynamic Brain Atlas" hat der Arzt dank der Grid-Technik Zugriff auf hunderte von Gehirnaufnahmen, mit denen er seine aktuellen Werte vergleichen kann.

"Ähnlich einer Suche im Internet gibt der Arzt die gewünschten Eigenschaften des maßgeschneiderten Atlanten ein und klickt auf Start", so Hill. Computerkapazitäten rund um den Erdball dienen dazu, die Referenzbilder mit der Gehirnaufnahme des Patienten abzugleichen. "Dadurch wird der maßgeschneiderte Gehirnatlas erst möglich", erläutert Hill. Durch Überlagerung der Gehirnaufnahme des Patienten und des Atlanten erfolgt die Feststellung abnormer Regionen. "Der Vorgang dauert nur wenige Sekunden, aber der Routine-Einsatz dieses Tools ist noch Jahre entfernt", resümiert Hill.

Quelle: Pressemitteilung vom King's College London vom 3. 5. 2002

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