BVA-Info

Sachsens Apothekenleiter: Auf einem Auge blind

Die sächsischen Apothekenleiter bangen um die Zukunft des herkömmlichen Apothekensystems. Als Feind haben sie den von der Bundesregierung befürworteten Versandhandel ausfindig gemacht. In der Presse ist deshalb immer wieder über die Unterschriftenaktion in Sachsens Apotheken zu lesen.

Argumentiert wird dabei mit dem Verlust von Arbeitsplätzen, den eine Einführung des Versandhandels verursachen würde. Hans Knoll, Präsident der sächsischen Landesapothekerkammer, nennt in diesem Zusammenhang die Zahl von 4600 Mitarbeitern in 939 sächsischen Apotheken.

Mitarbeitermotivation wird vernachlässigt

Doch wer lautstark auf äußere Bedrohungen hinweist, will allzu oft von inneren Missständen ablenken. Das gilt auch für Sachsens Arbeitgeber. Die Zukunft ihrer Apotheken hängt nämlich in viel stärkerem Maße davon ab, welche Motivation die Mitarbeiter haben. Die jahrelange Weigerung, einen neuen Tarifvertrag abzuschließen, ist eine grobe Missachtung der Mitarbeiter und wirkt entsprechend demotivierend.

Wer die Leistung seiner Angestellten nicht angemessen honoriert , der sollte sich nicht wundern, wenn immer mehr qualifiziertes Personal in andere Bundesländer oder Berufsfelder abwandert. Es könnte daher sein, dass der selbstverschuldete Arbeitskräftemangel in Sachsen zur Schließung von Apotheken führt, noch bevor eine legale Einführung des Versandhandels überhaupt in Sicht ist.

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.