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- DAZ 27/2002
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Arzneimittel und Therapie
Grippeprophylaxe: Oseltamivir (Tamiflu) erhält Zulassung zur Behandlung und Pro
Die Zulassung stützt sich auf Daten aus klinischen Prüfungen die zeigen, dass Oseltamivir zu einer raschen Genesung von der Grippe führt sowie zur Verhütung von Komplikationen beiträgt, indem es an allen Infektionsherden die Neuraminidase der Grippeviren angreift. Die Neuraminidase ist ein Enzym, das für die Vermehrung und Verbreitung dieser Viren wichtig ist.
Schnelles Abklingen der Symptome
Behandlungsstudien bei Erwachsenen zeigen, dass Oseltamivir gegenüber Mitteln, die lediglich die Grippesymptome lindern, eine bedeutende Verminderung des Schweregrades der Symptome bewirkt, wodurch sich Patienten rascher wieder wohl fühlen und ihre Alltagsaktivitäten früher wieder aufnehmen können. Bei Kindern führte die orale Einnahme von Oseltamivir als Suspension ebenfalls zur Linderung der Symptome und wirkte dem Auftreten von Mittelohrentzündungen entgegen. Letztere ist eine häufige Sekundärinfektion bei Grippe.
Hohe Wirkstoffkonzentration in der Lunge
Das in Zusammenarbeit mit der kalifornischen Firma Gilead Sciences entwickelte Oseltamivir ist für die orale Behandlung aller häufiger Grippeviren (Typen A und B) bestimmt. Es ist ein Prodrug, das als Ester gut aus dem Magen-Darm-Trakt resorbiert wird und daher zur oralen Einnahme geeignet ist. Durch Abspaltung von Ethanol wird der aktive Metabolit, die Carbonsäure, freigesetzt. Diese zeichnet sich durch eine gute Gewebepenetration aus, so dass Oseltamivir alle wichtigen Infektionsherde im Organismus – einschließlich der oberen und unteren Atemwege – erreicht und so eine ausreichend hohe Wirkstoffkonzentration auch in der Lunge erzielt wird.
Oseltamivir ist weltweit bereits in über 40 Ländern für die Grippebehandlung zugelassen, so in Australien, Kanada, Japan, der Schweiz, den USA sowie in zahlreichen Ländern des Fernen Ostens und Lateinamerikas. Rund vier Millionen Patienten haben Oseltamivir seit seiner Einführung erhalten. In den USA ist es auch für die Prävention von Grippe bei Jugendlichen und Erwachsenen, in den USA und in Kanada zudem für die Behandlung von Grippe bei Kindern ab 1 Jahr zugelassen.
Kastentext: Neuraminidasehemmer
Neuraminidasehemmer blockieren die Neuraminidase, ein wichtiges Hüllprotein an der Virusoberfläche, das bei der Vermehrung der Grippeviren eine entscheidende Rolle spielt. Das Enzym zerschneidet die Bindung, die neue Viruspartikel an der infizierten Zelle festhält. Wird die Neuraminidase gehemmt, kann das Virus keine neuen Zellen infizieren. Das Wirkzentrum der Neuraminidase besitzt bei allen bislang untersuchten Grippeviren eine einheitliche Struktur. Da die Bindungsstelle der Neuraminidase sich nicht durch Mutationen ändert, sondern eine konstante Struktur besitzt, kommt es - anders als bei den Grippeimpfstoffen - bei auftretenden Mutanten zu keinem Wirkungsverlust.
Der orale Neuraminidasehemmer Oseltamivir-Phosphat (Tamiflu) hat die Zulassung der europäischen Behörden für die Behandlung der Grippe bei Erwachsenen und Kindern sowie für die Verhütung der Grippe bei Jugendlichen und Erwachsenen erhalten, wie Roche und Gilead Sciences bekannt gaben. Die Zulassung stützt sich auf Daten aus klinischen Prüfungen, die zeigen, dass Oseltamivir zu einer raschen Genesung von der Grippe führt sowie zur Verhütung von Komplikationen beiträgt, indem es an allen Infektionsherden die Neuraminidase der Grippeviren angreift.
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