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Statine für alle mit Herz-Kreislauf-Problemen

Statine sollten nicht nur zur Behandlung von Patienten mit erhöhten Cholesterinwerten bereitstehen, sondern generell allen Menschen mit Herz-Kreislauf-Beschwerden verabreicht werden. Das forderten britische Wissenschaftler vor kurzem in der Fachzeitschrift "Lancet". Wie sie schreiben, könnte dadurch das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall um etwa ein Drittel gesenkt werden.

Hintergrund für diese Aussagen war eine fünf Jahre dauernde Studie, an der 20 000 Personen mit Herz-Kreislauf-Beschwerden teilnahmen. Alle Studienteilnehmer erhielten Statine, unabhängig davon, ob sie erhöhte, normale oder sogar eher niedrige Cholesterinwerte aufwiesen – und alle profitierten von dieser Strategie.

"Die eindeutige Botschaft der Studie ist: das Risiko behandeln, nicht den Cholesterinspiegel", kommentierte Charles George von der britischen Herzgesellschaft das Ergebnis. Die Studiendurchführenden rechneten hoch, dass die generelle Gabe von Statinen bei Herz-Kreislauf-Problemen weltweit jährlich Zehntausenden von Menschen das Leben retten könnte.

In vielen Industrienationen sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen die Haupttodesursache, daneben sind sie ein bedeutender wirtschaftlicher Faktor, da Behandlung, Arbeitsausfälle und Krankenhausaufenthalte immense Kosten verursachen. ral

Quelle: The Lancet 2002, Vol. 360, Nr. 9326, S. 7 – 22

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