Prisma

Biosensor: Überdosierung rasch erkannt

An der Universität Surrey wird derzeit ein Biosensor entwickelt, der Notärzten und Unfallambulanzen künftig die Arbeit erleichtern soll. Das Gerät ist nach Angaben der Entwickler in der Lage, in weniger als zehn Minuten festzustellen, welche Substanzen sich im Blut eines Patienten befinden. Damit könnten Überdosen, z. B. von Paracetamol, schneller erkannt und behandelt werden, als dies momentan möglich ist.

"Der Sensor ist tragbar und kann aufgrund seiner einfachen Bedienung auch von unerfahrenem Personal verwendet werden", bewirbt Sub Reddy von der Universität Surrey seinen neuen Biosensor. Vorerst reagiert das Gerät nur auf Paracetamol, die Substanz wurde für das Pilotprojekt ausgewählt. Eine Reihe weiterer Substanzen, z. B. Alkohol und Antidepressiva, sollen jedoch folgen. Einsatzmöglichkeiten sieht Reddy zudem für die Glucose- oder Kreatinin-Messung.

Kernstück des Sensors ist ein scheibenförmiger Quarz-Kristall mit einem Durchmesser von einem Zentimeter und einer Dicke von 0,2 Millimeter. "Wird ein Wechselstromfeld angebracht, vibriert der Kristall ähnlich wie bei einem Erdbeben in Nano-Dimension von einer Seite zur anderen. Bleibt eine Substanz an der Kristalloberfläche haften, wird also die Viskosität bzw. Elastizität des Kristalls geändert, hat dies Auswirkung auf die Frequenz, mit der er vibriert. Diese Auswirkung lässt sich messen und auswerten.

Im nächsten Schritt will das Forscherteam nun das System verfeinern und Membrane über die Quarz-Oberfläche legen, die verunreinigende Molekülarten "ausfiltern" und die Messergebnisse somit noch verbessern sollen. Die Suche nach Kooperationspartnern aus der Industrie ist bereits im Gange. pte/ral

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