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Wirksame Raucherentwöhnung: Rauchverbot am Arbeitsplatz

Rauchfreie Arbeitsplätze ermutigen Raucher, mit dem Qualmen aufzuhören oder es zumindest einzuschränken. Zu diesem Ergebnis kamen amerikanische Wissenschaftler bei der Analyse von 26 Studien zu diesem Thema. Demnach geben rund vier Prozent der Raucher ihr Laster ganz auf, wenn sie am Arbeitsplatz nicht mehr rauchen dürfen. Die übrigen paffen durch das Verbot durchschnittlich drei Zigaretten weniger am Tag.

Eigentlich ist es logisch: Wer bei der Arbeit nicht rauchen darf, tagsüber also zwangsweise weniger Nicotin konsumiert, der braucht auch am Abend weniger bzw. kann leichter ganz auf die Zigaretten verzichten. Doch auch logische Zusammenhänge bedürfen manchmal einem "handfesten" Nachweis, damit sie als logisch anerkannt werden.

Einen solchen Nachweis lieferten Wissenschaftler von der Universität von Kalifornien in San Francisco in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift "British Medical Journal". Wie sie dort schreiben, schützt ein Rauchverbot am Arbeitsplatz nicht nur die Nichtraucher, sondern führt auch bei den Rauchern zu einem Umdenken – knapp vier Prozent hören ganz auf zu rauchen, der Rest raucht durchschnittlich drei Zigaretten am Tag weniger.

Um einen ähnlichen Rückgang im Zigarettenkonsum über die Tabaksteuer zu erzielen, müsste der Preis pro Packung um 73 Prozent steigen, die Autoren dazu. Sie weisen allerdings darauf hin, dass nur ein vollständiges Rauchverbot am Arbeitsplatz den beschriebenen Effekt erzielt. Sind Raucherzonen im Büro vorhanden, halbiert sich der Effekt.

Die Autoren rechneten aus, dass im Falle eines generellen Rauchverbots am Arbeitsplatz der Zigarettenkonsum um 4,5 Prozent in den USA sinken würde. Für Deutschland liegen leider keine vergleichbaren Daten vor. Da Rauchen hierzulande jedoch im Gegensatz zu den USA als gesellschaftsfähig gilt, wären sicher höhere Prozentzahlen zu erwarten. ral

Quelle: British Medical Journal 2002, Vol. 325, Nr. 7357, S. 188

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