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- DAZ 32/2002
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Arzneimittel und Therapie
Chemotherapie: Darbepoetin alfa zur Supportivtherapie in der Onkologie
Darbepoetin alfa ist ein gentechnisch produziertes Erythropoetin-Analogon, dass spezifisch die Blutbildung anregt. Seine Serumhalbwertszeit ist gegenüber anderen erythropoetisch wirksamen Substanzen um etwa das Dreifache erhöht. Darum kann Darbepoetin alfa weniger oft verabreicht werden als herkömmliche Erythropoetine.
1984 wurde mit der Entwicklung von rekombinantem humanem Erythropoetin und der Herstellung von Epoetin alfa die Behandlung der Anämie revolutioniert. Die verlängerte Halbwertszeit von Darbepoetin alfa vereinfacht die Behandlung der Anämie wesentlich. Da Darbepoetin alfa weniger häufig injiziert werden muss, verbessert es die Lebensqualität des Patienten und erleichtert zudem die Arbeit des Pflegepersonals.
Anämie ist sehr belastend
Die Anämie kann für Patienten, die sich einer Chemotherapie unterziehen, eine extreme Belastung darstellen. Häufig sind anämische Patienten zu geschwächt, um die Dinge des täglichen Lebens noch zu erledigen. In schweren Fällen müssen die behandelnden Ärzte die Chemotherapie sogar unterbrechen. Darbepoetin verbessert nicht nur die Anämie, sondern macht auch deren Therapie für Ärzte und Patienten einfacher, weil es die Anzahl der Arztbesuche deutlich reduziert.
67% der Krebspatienten werden anämisch
Dieses Jahr werden sich in den USA etwa 1,2 Millionen Krebspatienten einer Chemotherapie unterziehen müssen, davon werden etwa 800 000 (67%) anämisch. Die Anämie entsteht durch einen Mangel an roten Blutkörperchen. Sie transportieren den Sauerstoff im Körper. Patienten, die eine Chemotherapie erhalten, leiden sehr häufig an Blutarmut, weil viele Chemotherapeutika nicht nur die Krebszellen zerstören, sondern auch blutbildende Zellen mit einer kurzen Halbwertszeit, die ständig nachgebildet werden müssen. Darbepoetin alfa regt das Knochenmark an, diese Zellen zu bilden.
Gut wirksam
In klinischen Studien ließ sich zeigen, dass durch die Chemotherapie bedingte Anämien mit Hilfe von Darbepoetin alfa erfolgreich behandelt werden können. Damit wird die Bandbreite der Therapiemöglichkeiten, die bislang auf die Gabe von regelmäßigen Bluttransfusionen oder rekombinantem humanem Erythropoetin beschränkt war, um eine effiziente Option erweitert. Klinische Studien zeigen, dass die Hämoglobinwerte von Patienten, die unter einer chemotherapiebedingten Anämie litten, durch Darbepeotin alfa auf die gewünschten Zielwerte eingestellt werden konnten. Darbepeotin alfa wurde dabei sehr gut vertragen.
Aranesp® wurde bereits im Juni 2001 in Europa und im September 2001 in den USA zur Behandlung der renalen Anämie bei Patienten mit Nierenversagen zugelassen. hel
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