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- DAZ 32/2002
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Arzneimittel und Therapie
Parkinson-Therapie: Fahrverbot für Ropinirol-Patienten aufgehoben
Die Änderung ist das Resultat einer von der europäischen Zulassungsbehörde EMEA (European Agency for the Evaluation of Medicinal Products) initiierten Neubewertung dopaminerger Substanzen wie Levodopa, Apomorphin, Bromocriptin, Cabergolin, Alfa-Dihydroergocryptin, Lisurid, Pergolid, Piripedil, Pramipexol, Quinagolid und Ropinirol im Hinblick auf das Risiko von Schläfrigkeit oder plötzlichem Einschlafen.
Mit Nicht-Ergot-Dopaminagonisten behandelte Parkinson-Patienten sind nach wie vor auf diese Nebenwirkung ausdrücklich hinzuweisen, da bei Patienten, die ein Fahrzeug führen, ein erhöhtes Unfallrisiko in Erwägung gezogen werden muss.
Plötzliches Einschlafen während Alltagsaktivitäten
Eine chronische Müdigkeit ist eine bekannte Nebenwirkung von Ropinirol und anderen Dopaminagonisten. Das Auftreten von plötzlichem Einschlafen wurde nach der Markteinführung der Nicht-Ergot-Dopaminagonisten sehr selten (< 1 : 10 000 Patienten) berichtet. Das Besondere an dieser zuvor nicht beschriebenen Nebenwirkung ist das attackenförmige Auftreten ohne warnende Vorzeichen. Die Ursache ist bislang nicht bekannt.
Bisher wurde international (hauptsächlich in den USA und in Kanada) unter einer Behandlung mit Ropinirol vereinzelt über attackenförmig auftretende schwere Müdigkeit berichtet. Zum Teil traten diese Ereignisse beim Autofahren auf und führten zu Verkehrsunfällen. Den Berichten zufolge fühlten sich einige Patienten zuvor schläfrig, während andere keine Warnzeichen, wie z. B. stark ausgeprägte Müdigkeit, bemerkten.
Aufgrund dieser Berichte wurde 1999 die Fachinformation von Ropinirol mit einem entsprechenden Hinweis versehen und ein Fahrverbot erlassen. ck
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