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- DAZ 34/2002
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Arzneimittel und Therapie
Schizophrenie-Therapie: Ziprasidon zur Akuttherapie und in der Rezidivprophylaxe
Der amerikanische Psychiatrieforscher Alan J. Mendelowitz, New York, stellte eine Studie vor, in der sich Ziprasidon in der Behandlung akut psychotischer Patienten als ebenso wirksam erwies wie Haloperidol - bei besserer Verträglichkeit. Eine anticholinerge Begleitmedikation gegen extrapyramidal-motorische Nebenwirkungen wurde unter dem neuen Atypikum deutlich seltener notwendig als unter Haloperidol.
Ein weiterer Vorteil von Ziprasidon i.m. sei nach Aussage von Mendelowitz dessen initial sedierende Wirkung, die unter Umständen eine Begleitmedikation mit Benzodiazepinen überflüssig macht. Ein signifikanter Effekt auf die Agitiertheit setzt bereits innerhalb von 30 Minuten nach der Injektion ein.
Hohe Rückfallrate
Der Verlauf der Schizophrenie ist von einer hohen Rückfallrate geprägt. Bis zu 90 Prozent aller Patienten erleiden innerhalb von zwei Jahren nach Klinikentlassung ein Rezidiv. Daran scheinen auch Depotformulierungen klassischer Neuroleptika nicht viel zu ändern, so das Ergebnis einer Langzeitstudie der US-Psychiaterin Nina R. Schooler, New York.
Die Studie zeigte sowohl unter dem Depotpräparat Fluphenazindecanoat als auch unter dem nichtretardierten Fluphenazinhydrochlorid ein Jahr nach Klinikentlassung eine Rückfallrate von 28% trotz medikamentöser Therapie. Möglicherweise, so Schooler, sei die mangelnde rezidivprophylaktische Wirksamkeit der älteren Neuroleptika das entscheidende Problem.
Diese These findet in neueren Langzeitstudien Bestätigung, die verschiedenen atypischen Neuroleptika in der Rezidivprophylaxe eine Überlegenheit gegenüber dem Klassiker Haloperidol bescheinigen. Zudem wirken Atypika wie Ziprasidon nicht nur auf die schizophrene Plussymptomatik, wie Wahnvorstellungen oder Halluzinationen, sondern haben auch einen ausgeprägten Effekt auf die Minussymptome der Schizophrenie, wie Affektverflachung, emotionaler Rückzug oder kognitive Störungen.
Eine Besonderheit von Ziprasidon ist zudem dessen Wirkung auf die depressiven Begleitsymptome, die vermutlich auf einer Besonderheit im Rezeptorprofil von Ziprasidon beruht. Es bewirkt zusätzlich zu seinen antipsychotischen Wirkkomponenten eine Wiederaufnahmehemmung von Noradrenalin und Serotonin und ähnelt damit dem zentralen Wirkmechanismus von Antidepressiva.
Gut verträglich
Auch was die Verträglichkeit betrifft, hat Ziprasidon Vorteile gegenüber anderen atypischen Neuroleptika. Eine Verlängerung der QT-Zeit im EKG, die durch Ziprasidon verursacht wird, hatte in Studien und der praktischen Anwendung keine klinischen Auswirkungen.
Ziprasidon bewirkt keine nennenswerte Gewichtszunahme und keine Erhöhung der Triglycerid- und Cholesterinwerte. Dies ist insbesondere im Hinblick auf das kardiovaskuläre Folgerisiko von Bedeutung und sollte bei den längeren Behandlungsperioden, die bei Schizophrenie im Allgemeinen notwendig sind, berücksichtigt werden.
Nicht nur die neutrale Wirkung auf das Körpergewicht ist ein positiver Faktor für die Lebensqualität des Patienten: Ziprasidon führt außerdem nur selten zu einer anhaltenden Prolactinspiegel-Erhöhung und beeinflusst somit die Sexualität der Patienten in der Regel nicht.
Quelle
Bericht der Firma Pfizer von einem Symposium der Firma Pfizer "Raising expectations in schizophrenia - enhancing long-term outcomes", Philadelphia/USA, 21. Mai 2002 im Rahmen des Jahreskongresses 2002 der American Psychiatric Association. hel
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