Prisma

Diabetes: Intelligentes Tattoo überwacht den Blutzucker

Amerikanische Wissenschaftler entwickeln zurzeit ein intelligentes "Tattoo", das Diabetiker bei einem zu niedrigen Blutzuckerspiegel warnen soll. Bei dem Tattoo handelt es sich um fluoreszierende Moleküle, die bei einem zu geringen Glucosespiegel zu leuchten beginnen.

Wie die Entwickler, Forscher der Texas A&M University und der Penn State University, in der Fachzeitschrift "Chemistry & Industry" schreiben, erwies sich das Tattoo in Tierversuchen bereits als vielversprechend. Sie hoffen, dass das Tattoo in seiner Endform eine 24-Stunden-Überwachung des Glucosespiegels ermöglicht und die Ergebnisse der Fluoreszenzwerte mittels einer Uhr abgerufen werden können.

Das Tattoo besteht aus Polyethylenglycol-Kügelchen, die von fluoreszierenden Molekülen umhüllt werden. Da Glucose die fluoreszierenden Moleküle verdrängt, ist der Fluoreszenz-Wert bei einem niedrigen Glucosespiegel des Körpers hoch. Anders als bei herkömmlichen Tattoos, die aus Farbpartikeln bestehen und von den Hautzellen aufgenommen werden, werden die Moleküle unter die Haut gespritzt und bleiben aufgrund ihrer Größe in der Flüssigkeit, die die Zellen umgibt.

"Das ist wichtig, da der Glucosespiegel in der intestinalen Flüssigkeit direkt mit dem Blutglucosespiegel korreliert", erklärte einer der Entwickler, Gerard Cote von der Texas A&M University. Er schlägt für die Injektion des Tattoos Arme, Beine oder den Bauch vor. Noch befindet sich das Glucose-Überwachungssystem allerdings in der frühen Entwicklungsphase. Ob und wann es verfügbar sein wird, ist noch offen. pte/ral

Quelle: Chemistry & Industry 2002, Nr. 17, S. 7

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