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Fallpauschalen im Krankenhaus: Krankenkassen und Ärzte warnen vor Chaos in Klin
In einer gemeinsamen Presseerklärung forderten die gesetzlichen Krankenkassen (mit Ausnahme des AOK-Bundesverbandes), die Bundesärztekammer, der Marburger Bund, der deutsche Pflegerat und andere Verbände das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) auf, entweder das DRG-System auch für die Krankenkassen ausgabenneutral einzuführen oder aber seinen Start um ein Jahr zu verschieben.
Bei 280 Krankenhäusern, die seit dem Frühjahr testweise an der Kalkulation über DRGs teilgenommen haben, zeige sich, dass die für die Preisfindung nötigen Daten unzureichend und nicht valide seien. So entstünden teilweise fehlerhafte Eingruppierungen, in denen leichte Operationen zu schwereren und damit teureren Fällen aufgewertet würden. Oftmals sei aber auch gar keine Zuordnung möglich, die "ungruppierbaren Fälle" rangierten derzeit auf Platz eins.
Grundsätzlich sei die Einführung des DRG-Systems von allen Beteiligten gewollt, wenn sie für Krankenkassen und Krankenhäuser kostenneutral bliebe, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Das Optionsmodell 2003 erfülle derzeit aber "weder medizinisch, noch technisch oder kalkulatorisch die Voraussetzungen für eine verantwortungsbewusste Umsetzung". Die vom BMG erhoffte Transparenz verkomme gegenwärtig zur "Farce", so Ärzte und Kassen.
BMG hält am "lernenden System" fest
Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt sieht die von den Krankenkassen behaupteten Mehrkosten nicht begründet: Es handle sich um ein "lernendes System". In einem Stufenplan sollen schrittweise Fallpauschalen Pflegesätze ersetzen. Absichtlich sei hier eine längerfristige Übergangsphase vorgesehen. Die Abrechnung nach Fallpauschalen erfolge 2003 freiwillig, erst ab 2004 soll das System für alle Pflicht werden. Schmidt: "Die Krankenhäuser und alle Beteiligten sind gut beraten, das Angebot anzunehmen und nicht erneut Diskussionen mit längst bekannten Argumenten zu führen".
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