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- DAZ 37/2002
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Arzneimittel und Therapie
Schmerzbehandlung: Hoffnung für Patienten mit diabetischer Polyneuropathie
Signifikante Schmerzreduktion bei hoher Therapiezufriedenheit
An der plazebokontrollierten multizentrischen Studie nahmen 160 Diabetiker mit einem Durchschnittsalter von 58,8 Jahren teil, die unter einer schmerzhaften Polyneuropathie litten. Die Polyneuropathie manifestierte sich in seit mindestens drei Monaten bestehenden Schmerzen in beiden Füßen, deren Stärke auf einer 11-stufigen numerischen Schmerzskala als ≥ 5 (10 = stärkster vorstellbarer Schmerz; 0 = kein Schmerz) angegeben wurde. Die Studienteilnehmer erhielten zunächst 2 mal täglich 10 mg oral retardiertes Oxycodon. Wenn notwendig, wurde die Dosierung angepasst und anschließend über einen Zeitraum von sechs Wochen beibehalten.
Als Zielgröße für die Effizienz der Therapie wurde die durchschnittlich angegebene Schmerzstärke zwischen dem 28. und 42. Studientag bzw. bis zum Absetzen definiert. Die Studie ergab, dass unter der Therapie mit Oxycodon eine durchschnittliche Schmerzreduktion von 2,8 Punkten auf der Schmerzskala, im Vergleich zu 1,6 Punkten in der Kontrollgruppe, erzielt werden konnte. Die Therapiezufriedenheit war über die gesamte Studiendauer in der mit retardiertem Oxycodon behandelten Gruppe ebenfalls signifikant höher als in der Kontrollgruppe.
Gefürchtete Diabetes-Spätkomplikation
Diabetische Gefäßschäden zählen zu den gefürchtetsten Spätfolgen des Diabetes, die sowohl bei Typ-I als auch Typ-II Diabetikern auftreten können. Eine diabetische Polyneuropathie findet man bei 60 bis 90% der Diabetiker. Sie ist auf eine sklerotische Veränderung in den Gefäßen zurückzuführen. Die Nerven werden deshalb nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt, sodass sie bleibend geschädigt werden oder absterben.
Eine der häufigsten Manifestationen der Polyneuropathie ist der so genannte "diabetische Fuß". Er ist mit brennenden, bohrenden oder stechenden Schmerzen verbunden, die typischerweise abends und nachts auftreten. Schmerzen, die von einer Polyneuropathie ausgelöst werden, werden nachts intensiver empfunden als tagsüber, wenn der Patient durch Alltagstätigkeiten abgelenkt ist. Dieser Situation kann durch effektives Schmerz-Controlling Rechnung getragen werden, indem der Patient je nach Tageszeit eine seinem Schmerz angemessene Dosierung erhält (z. B. morgens 10 mg und abends 20 mg Oxycodon).
Kastentext: Opioid-Analgetikum
Oxycodon (14-Hydroxy-7,8-dihydrocodeinon) ist ein semisynthetischer Opioidagonist, der aus dem analgetisch unwirksamen Opiumalkaloid Thebain gewonnen wird. Oxycodon ist etwas stärker wirksam als Morphin und zählt zur Gruppe der mittel- bis starkwirksamen Opioid-Analgetika der Stufe III des WHO-Stufenschemas. Indiziert ist es zur Therapie starker Schmerzen (z. B. bei neuropathischen Schmerzen, Arthrose-, Osteoporose-, chronischen Rücken- und Tumorschmerzen).
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