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Berichte
"ARD-Buffet": Antwort auf Fragen zum Beipackzettel
Mehr Information statt Verwirrung
Kernelement des Themas war die Frage, ob die Packungsbeilage wirklich informiert oder eher Verwirrung stiftet. Schnell war man sich einig, dass der Laie viele Elemente des Beipackzettels aufgrund des darin verwendeten Fachvokabulars nicht verstehen kann. Insofern begrüßte sowohl der Apotheker als auch die Moderatorin die Bemühungen des Gesetzgebers, den Beipackzettel laienverständlicher zu machen.
Die Zuschauer, die live in die Sendung hinein anrufen konnten, beklagten ebenfalls, dass die Beipackzettel zu viele unverständliche Fremdwörter enthalten. So fragte eine Zuschauerin aus Bayern, ob es nicht eine Art Broschüre gebe, in der alle Begriffe kurz erklärt werden. Experte Kümmel erklärte, dass es durchaus Lexika mit medizinischen und pharmazeutischen Fachbegriffe gebe, eine Fremdwörter-Sammlung in einer Broschüre aber nicht zu realisieren sei. Zudem bräuchte man für eine richtige Interpretation der Begriffe häufig tiefer gehendes Wissen als das, was man in Lexika nachschlagen kann. Für Patienten sei eine Broschüre des LAV-Sofo-Marktes mit dem Titel Zu Risiken und Nebenwirkungen geeignet. Diese Beratungsbroschüre vermittle in leicht verständlicher Sprache die wesentlichen Elemente und Bedeutungen der im Beipackzettel verwendeten Formulierungen.
Andere Zuschauer interessierten sich konkret für im Beipackzettel formulierte Einnahmehinweise für Medikamente. So tauchte die Frage auf, ob die Formulierung zu den Mahlzeiten vor, während oder nach dem Essen bedeute. Kümmel beantwortete solche Fragen genauso wie Fragen nach der Menge der Flüssigkeit, mit der ein bestimmtes Arzneimittel einzunehmen ist.
Auch stellten Zuschauer Fragen nach der Häufigkeit, mit der Nebenwirkungen auftreten. Kümmel erläuterte hierzu den Unterschied zwischen den Formulierungen der einzelnen Abstufungen von sehr häufig bis sehr selten und riet Patienten davon ab, ohne Rücksprache mit dem zuständigen Arzt ein Medikament aufgrund der im Beipackzettel aufgeführten Nebenwirkungen einfach abzusetzen. Nebenwirkungen können auftreten, sie müssen aber nicht, beruhigte Kümmel die über 1,2 Millionen Zuschauer der Sendung.
Beratung in der Apotheke
Auch die im Anschluss an die Sendung geschaltete Hotline wurde von den Zuschauern rege genutzt. Hier wurde deutlich, dass den Verbrauchern und Patienten der Unterschied zwischen Nahrungsergänzungsmitteln und Arzneimitteln in der Regel nicht bekannt ist. Viele Anrufer stellten konkrete Fragen zu Nahrungsergänzungsmitteln und wollten Informationen zu Wirkungen und Nebenwirkungen solcher, häufig in der Laienpresse stark beworbenen Produkte. Klare Antwort des Apothekers: Kaufen Sie nicht irgendwo irgendwas. Gehen Sie in Ihre Apotheke und lassen Sie sich die Produkte erklären, die Ihnen auch helfen und die sinnvoll für Sie sind!
Bereits zum dritten Mal stand Kümmel auf Initiative des LAV Baden-Württemberg bei der ARD vor der Kamera. Etwas Lampenfieber hatte ich aber schon, gab der Apotheker vor der Sendung trotz aller Routine zu. Die mittlerweile für den Stuttgarter nicht mehr ganz ungewohnte Umgebung in den Baden-Badener Fernsehstudios ist halt immer wieder etwas Besonderes. Bis zum nächsten Mal hieß es dann bei der Verabschiedung vom Redaktionsteam der ARD-Verbrauchersendung. Denn das haben die Verantwortlichen im Sender gelernt: Wenn die Apotheker das sind, dann gibt es eine so starke Zuschauer-Reaktion wie bei anderen Themen nur selten.
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