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DAZ-Interview: Hanke: Leistungen unter Beweis stellen
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Wo werden Sie während Ihrer Amtszeit Schwerpunkte in Ihrer Arbeit setzen?
Hanke:
Schwerpunkte werde ich nach Innen und nach Außen setzen. Nach Innen: Stärkung der Geschäftsstelle und Weiterführung der Anforderung als Dienstleistungsbetrieb, Zusammenarbeit und Abstimmung mit dem Landesapothekerverband. Nach Außen: Verbesserung der Zusammenarbeit mit der Ärzteschaft, Stärkung der Stellung der Apotheker im System des Gesundheitswesens.
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Wie beurteilen Sie die Lage nach der Bundestagswahl? Worauf wird sich die deutsche Apotheke einstellen müssen?
Hanke:
Unabhängig vom Ergebnis der Wahlen müssen die Apotheken mit weiteren Versuchen zu Einsparungen im Gesundheitswesen rechnen. Es ist so einfach und einfaltslos, an der Marge für den Handel zu drehen. Der Versuch den Versandhandel als Ersparnis darzustellen, lenkt von den Problemen an anderen Stellen ab. So müssen auch die Verwaltungskosten der Krankenkassen auf den Prüfstand. Die Apotheken sind gefordert, ihre Leistungen unter Beweis zu stellen.
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Gibt es konkrete Bedrohungen für die Apotheke?
Hanke:
Die wirtschaftliche Basis darf der Apotheke nicht entzogen werden, unabhängig von der Größe. Eine gute Apotheke muss man sich leisten können, zum Wohl der Bevölkerung.
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Stichwort Ausbildung: Sind Veränderungen notwendig?
Hanke:
Um die universitäre Ausbildung auch weiterhin zu garantieren, muss die pharmazeutische Ausbildung regelmäßig den Anforderungen der wissenschaftlichen Entwicklung angepasst werden. Der Blick darf dabei jedoch nicht nur auf die Offizin gerichtet sein, sondern muss die Pharmazie in ihrer Vielfalt erfassen.
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Stichwort Mitarbeitermangel: Was kann man tun, wo gibt es Ansatzpunkte?
Hanke:
Die Attraktivität der Ausbildung und der Berufsaussichten müssen langfristig verbessert werden. Dazu gehört auch eine adäquate Bezahlungsmöglichkeit für Mitarbeiter, wenn die Ertragslage der Apotheken dies zulässt. Kurzfristig können nur durch qualifizierte Kurse für Wiedereinsteiger die vorhandenen Ressourcen genutzt werden.
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Was wird für Sie die größte Herausforderung in den nächsten Jahren sein?
Hanke:
Den Stellenwert des Apothekers im Gesundheitswesen nicht nur zu erhalten, sondern auszubauen, um aufzuzeigen, dass anders das Gesundheitssystem nicht zu finanzieren wäre.
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Bleiben Sie auch Präsident der APV?
Hanke:
Bereits einen Tag nach der Wahl zum Kammerpräsidenten habe ich das Amt des APV-Präsidenten niedergelegt.
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Ein Wort zum Privatmann Hanke: Woraus schöpfen Sie Ihre Kraft, was sind Ihre Hobbies und womit verbringen Sie Ihre Freizeit?
Hanke:
Durch meine positive Grundeinstellung bin ich es gewohnt, Probleme lösen zu wollen und mich nicht von ihnen beeindrucken zu lassen. Außerdem habe ich gelernt, strukturiert meinen Alltag anzugehen, um so möglichst effektiv zu sein. In meiner Frau finde ich die Unterstützung und den Ansprechpartner, zu dem ich mit Problemen jederzeit kommen kann. Meine erwachsenen Töchter (21 und 22 Jahre) sind eine Freude, wir verbringen u. a. gemeinsam den Sommerurlaub - eine intakte Familie gibt mir den nötigen Rückhalt für die Aktivitäten.
Beim Skifahren genießen wir die sportliche Betätigung, allerdings ist für weitere sportliche Hobbies zu wenig Zeit. Mein wichtigstes Hobby ist die Pharmazie, da kommt auch der Spaziergang mit dem Hund zu kurz. Die knapp bemessene Freizeit verbringen wir zusätzlich gerne mit Freunden, bei Feiern, aber auch Bergtouren und kulturellen Ereignissen, so zum Beispiel bei den Festspielen in Verona oder Opern in Macerata. Auch Heilbronn bietet abwechslungsreiche kulturelle Veranstaltungen, die wir gerne besuchen.
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Herr Dr. Hanke, vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg in Ihrem neuen Amt!
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