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DAZ aktuell
Gesundheitspolitik: Apothekenangestellte lehnen Vorschaltgesetz vehement ab
Aufgrund der besonderen Struktur der Arzneimittelversorgung verstärken sich alle Maßnahmen zur Kostendämpfung, die eben- falls für Industrie und Großhandel vorgesehen sind, in der Apotheke, heißt es in der BVA-Pressemitteilung. Durch die zu erwartenden dramatischen Umsatzrückgänge werde die ohnehin äußerst knappe Personaldecke in Apotheken weiterhin abgeschmolzen werden. Damit würden zahlreiche qualifizierte Frauenberufe in der Apotheke gefährdet. Außerdem befürchtet der BVA, dass bei weiteren Entlassungen aus Apotheken bzw. dem Wegfall von Apotheken durch Schließungen die wohnortnahe Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln gefährdet ist.
In den rund 21 500 deutschen Apotheken sind etwa 113 000 Angestellte, zu über 90% Frauen, beschäftigt. Diese arbeiten zu etwa 60 bis 70% Teilzeit. In kaum einer anderen Branche ließen sich Beruf und Familie so gut miteinander vereinbaren wie im Apothekenbereich. Durch das geplante Gesetz würden zahlreiche qualifizierte Arbeitsplätze, die "um die Ecke" liegen, gefährdet. Dies laufe dem Ziel der Bundesregierung, neue Arbeitsplätze zu schaffen und damit auch die Sozialversicherungssysteme zu entlasten, diametral entgegen.
Der BVA fordert die Regierung auf, von weiteren unausgegorenen Kostendämpfungsmaßnahmen Abstand zu nehmen und statt dessen eine wirkliche Reform des Gesundheitswesens anzustreben. Außerdem fordert die Gewerkschaft, in die Gespräche für die weiteren Gesetzesänderungen mit eingebunden zu werden. Nur dann sei auch gewährleistet, dass der Arzneimittelmarkt auf eine Weise reformiert werde, die weder zu Lasten der Schwächsten, nämlich den Patienten, noch auf Kosten zahlreicher qualifizierter Arbeitsplätze für Frauen geschehe.
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