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Prisma
Viagra hilft nicht nur dem Mann, sondern auch dem Seepferdchen
Seit Jahrzehnten werden Tiere wie Robben, Moschushirsche oder Seepferdchen getötet, da bestimmte ihrer Körperteile zu Pulver oder Tinkturen verarbeitet die sexuelle Potenz steigern sollen. Dank Viagra befindet sich dieser Geschäftszweig nun jedoch auf dem absteigenden Ast.
Nach Angaben von William von Hippel von der Universität New South Wales wurden vor Viagra jährlich tausende Robben in Kanada und Grönland wegen ihrer Genitalien gejagt. Die Genitalien wurden nach Hongkong, Shanghai und Peking verkauft. Allein im Jahr 1996 verließen zwischen 30 000 und 50 000 Robben-Penisse Kanada. Die Preise lagen zwischen 81 und 115 Dollar. 1998 änderte sich dies. Wohlhabende Chinesen, Japaner und Einwohner Hongkongs flogen nun zum Viagra-Kauf in die USA. 1999 wurde das Potenzmittel in Asien legalisiert und der Umsatz stieg weiter an. Im selben Jahr wurden nur mehr 20 000 kanadische Robben-Penisse verkauft und die Preise sanken auf 20 Dollar.
Noch besser fiel der Viagra-Boom für Klappmützen-Robben aus, die ebenfalls wegen ihrer Genitalien ihr Leben lassen mussten. "1999 wurden nur noch 210 von der erlaubten Fangquote von 10 000 Stück gejagt. Im Jahr 2000 waren es nur noch zehn Stück", ergänzte Hippel. Auch der Bedarf an Rentier-Fellen, verkauft wegen ihrer angeblichen potenzsteigernden Wirkung, ging um 72 Prozent zurück. Rentiere zählen zwar nicht zu den bedrohten Tierarten, der Trend zeigt aber, dass Viagra einen Einfluss auf den Verkauf hat. Hippel hofft nun, dass auch andere gefährdete Tiere wie grüne Meeresschildkröten, Seenadeln und Seepferdchen vom Viagra-Boom profitieren werden. pte
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