- DAZ.online
- DAZ / AZ
- DAZ 43/2002
- BVA lehnt Vorschaltgesetz...
BVA-Info
BVA lehnt Vorschaltgesetz vehement ab
Verlust von Arbeitsplätzen befürchtet
Aufgrund der besonderen Struktur der Arzneimittelversorgung verstärken sich alle Maßnahmen zur Kostendämpfung, die ebenfalls für Industrie und Großhandel vorgesehen sind, in der Apotheke. Durch die zu erwartenden dramatischen Umsatzrückgänge wird die ohnehin äußerst knappe Personaldecke in Apotheken weiterhin abgeschmolzen werden. Damit werden zahlreiche qualifizierte Frauenberufe in der Apotheke gefährdet. Außerdem befürchtet der BVA, dass bei weiteren Entlassungen aus Apotheken bzw. dem Wegfall von Apotheken durch Schließungen die wohnortnahe Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln gefährdet ist.
Frauen besonders betroffen
In den rund 21 500 deutschen Apotheken sind etwa 113 000 Angestellte, zu über 90% Frauen, beschäftigt. Diese arbeiten zu etwa 60 bis 70% Teilzeit. In kaum einer anderen Branche lassen sich Beruf und Familie so gut miteinander vereinbaren wie im Apothekenbereich. Durch das geplante Gesetz werden zahlreiche qualifizierte Arbeitsplätze, die "um die Ecke" liegen, gefährdet. Dies läuft dem Ziel der Bundesregierung, neue Arbeitsplätze zu schaffen und damit auch die Sozialversicherungssysteme zu entlasten, diametral entgegen.
Der BVA fordert die Regierung auf, von weiteren unausgegorenen Kostendämpfungsmaßnahmen Abstand zu nehmen und statt dessen eine wirkliche Reform des Gesundheitswesens anzu-streben. Außerdem fordert die Gewerkschaft, in die Gespräche für die weiteren Gesetzesänderungen mit eingebunden zu werden. Nur dann ist auch gewährleistet, dass der Arzneimittelmarkt weder zu Lasten der Schwächsten, nämlich der Patienten, noch auf Kosten zahlreicher qualifizierter Arbeitsplätze für Frauen reformiert wird.
0 Kommentare
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.