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Lutz Bäucker: Oh, Baby
Die Frage nach dem "antikonzeptionellen" Präparat hat am Montagabend die fernsehende Nation (mehr als 10 Millionen potenzielle Apothekenkunden, ja!) in Wallung versetzt und Star-Moderator Günther Jauch zum Schwitzen gebracht – nach eigenem Bekenntnis das erste Mal während über 250 "Wer-wird-Millionär"-Sendungen!
Und das kam so: Marion Kreuzburg, kreuzbrave Studentin, saß auf Günthers Folterstuhl und sollte Apothekerin spielen: "Was ist ein antikonzeptionelles Mittel?" will Günther Jauch wissen – die richtige Antwort ist 8000 Euro wert: "a) Malariaprophylaxe b) Kariesvorbeugung c) Tetanusimpfung d) Verhütungsmaßnahme".
Okay, Ihnen ist die Sache – hoffentlich! – klar. Aber Quizkandidatin Marion schwimmt, hoffnungslos: sie tippt auf etwas gegen Karies, ist sich aber nicht sicher, lässt das Publikum abstimmen: doch auch das rudert gewaltig im Arzneischatz der Republik – 50 % sind für Karies, nur 44 % halten's mit der Antibabypille!
Jauch fängt an zu schwitzen, rutscht nervös hin und her, scheint am gesunden Menschenverstand im allgemeinen und am Bildungsstand seiner Zuschauer im Besonderen zu zweifeln (was er ja prinzipiell macht). Retterin in der Not soll Cornelia Zimmermann sein, Zahnärztin – jawohl – von Beruf. Cornelia sagt: "Ja klar, das hat mit Verhütung zu tun!" – zögert dann aber, Jauch schlägt die Hände vors Gesicht – gottseidank, sie bleibt bei ihrer Antwort, die Zahnärztin. Studentin Marion klettert auf 8000 Euro. Und Jauch sagt: "Lassen Sie uns Schlimmeres verhüten!" Weiß Gott, ja.
Und was lernen wir daraus? Erstens: nicht jeder kann richtig verhüten, zweitens: nicht jeder weiß soviel wie der/die deutsche/r ApothekerIn, drittens: wann taucht endlich mal einer von uns auf dem Millionen-Stuhl auf – mit Antiemetika, Kontrazeptiva oder Ähnlichem können wir es doch allemal locker aufnehmen, Baby!
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