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Arzneimittel und Therapie
Britische Gesundheitsbehörde: ASS nicht für Jugendliche unter 16 Jahre
Dieser Maßnahme liegen keine neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse zugrunde. Eine endgültige Entscheidung der MCA wird nicht vor Ende November erwartet. Hintergrund der geplanten Anpassung ist das Reye-Syndrom, eine seit langem bekannte, sehr seltene, nach fieberhaften Virusinfektionen auftretende Erkrankung von Gehirn und Leber bei Kindern und Jugendlichen.
In diesem Zusammenhang betonte Professor Aladair Breckenridge, Vorsitzender der britischen Behörde zur Überwachung der Arzneimittel-Sicherheit (CSM) in einer Presseerklärung: "Es besteht kein Grund zur Besorgnis oder gar Panik. Das Reye-Syndrom-Risiko ist sehr gering." Die genaue Ursache für das Reye-Syndrom ist bis heute unbekannt. Auch ein ursächlicher Zusammenhang zwischen der Einnahme von Acetylsalicylsäure (ASS) und dem Reye-Syndrom ist bis heute nicht geklärt.
Das Reye-Syndrom ist selten
So tritt die Erkrankung auch dann auf, wenn andere oder keinerlei Arzneimittel verabreicht wurden. Weltweit betrachtet, ist die Zahl von Reye-Syndrom-Fällen seit 1985 gering und weiter rückläufig. Statistisch betrachtet liegt die Häufigkeit des Reye-Syndroms generell in dieser Altersgruppe bei 1 : 1000000.
Bayer führt seit Mitte der achtziger Jahre in seinen Zulassungsdokumenten für ASS-haltige Arzneimittel einen Reye-Syndrom-Hinweis auf, der die Einnahme bei Kindern und Jugendlichen (bis einschließlich 17 Jahre) mit fieberhaften Erkrankungen nur mit ausdrücklicher Zustimmung des behandelnden Arztes erlaubt. Dies entspricht nach Aussage der Firma dem wissenschaftlichen Kenntnisstand. hel
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