Berichte

DPhG: Festsitzung für Dr. Fritz Stanislaus

Diesmal war er selbst die Hauptperson, wo er sonst nur die Referenten einführt: Die erste Sitzung der DPhG-Regionalgruppe München im Wintersemester 2002/03 am 6. November wurde als Festsitzung für Dr. Fritz Stanislaus gestaltet. Galt es doch, den 60. Geburtstag des 1. Vorsitzenden der Landesgruppe Bayern und Vizepräsidenten der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft (DPhG) nachzufeiern und den Jubilar für seine großen Verdienste zu würdigen (siehe auch die Laudatio in DAZ 37, S. 134).

Professor G. Winter, Vorstand der Pharmazeutischen Technologie der Universität München und derzeitiger Direktor des Departments Pharmazie, hatte zur Festsitzung nach München-Großhadern eingeladen. Der Vizepräsident der Landesgruppe Bayern, Professor G. Franz aus Regensburg, begrüßte Jubilar und Auditorium - "ein wahres Who is Who der deutschen Pharmazie" – und moderierte die lange Reihe der Gratulanten.

Der gesamte Vorstand der DPhG, Kollegen aus der deutschen Pharmazeutischen Technologie, aus Industrie-, Wehr- und Krankenhaus-Pharmazie waren angereist, ebenso wie Freunde und Kollegen und die immer treue Zuhörerschaft der Münchner DPhG-Sitzungen. Die Bayerische Landesapothekerkammer als Mitveranstalterin hatte den anschließenden Empfang arrangiert.

Zwölf Jahre "Ära Stanislaus"

Seit 22 Jahren wirkt Stanislaus hochaktiv in der DPhG: Angefangen als Schatzmeister, dann Schriftführer, hatte er von Prof. Dr. Elsa Ullmann 1990 den 1. Vorsitz der Landesgruppe Bayern übernommen. In diesen zwölf Jahren hat er sie – unter Mitarbeit der pharmazeutischen Institute an vier Universitäten – zu einer der stärksten, lebendigsten und bestgeführten Landesgruppen ausgebaut, die bundesweit Vorbildcharakter besitzt.

Professor Theo Dingermann, Präsident der DPhG, eröffnete die Gratulationscour und betonte: "Seit drei Jahren kann nun auch noch die gesamte DPhG von seinem Einsatz, seinem Kommunikationstalent und seiner Professionalität profitieren." Denn 1999 wurde Stanislaus auch zum Vizepräsidenten der DPhG gewählt, wo er für den Bereich Pharmazeutische Industrie verantwortlich ist. Vorbildhaft war aber auch das fruchtbare Zusammenwirken der DPhG-Landesgruppe in der Ära Stanislaus mit der Bayerischen Landesapothekerkammer. Viele Veranstaltungen und Fortbildungsseminare wurden gemeinsam organisiert.

Kammerpräsident Johannes Metzger schloss sich den Glückwünschen an und wusste weitere ehrenamtliche Aktivitäten von Stanislaus für den Berufsstand zu nennen, u.a. war er 16 Jahre lang Dozent für das Fachgebiet industrielle Pharmazie, und seit 1998 leitet er den Prüfungsausschuss für das Fach Pharmazeutische Technologie. Die Jugend für den Apothekerberuf in allen Facetten zu begeistern, war immer sein besonderes Anliegen gewesen. Für seine herausragenden Verdienste um den Berufsstand verlieh Metzger Dr. Stanislaus die Ehrengabe der bayerischen Apotheker mit Urkunde.

"Unsere Zusammenarbeit war Spitze! Ich bin stolz auf Sie." Professor Elsa Ullmann, Vorkämpferin und Begründerin des Faches Pharmazeutische Technologie am Münchner Pharmazeutischen Institut, erinnerte sich der gemeinsamen Jahre, nicht nur in der DPhG, sondern auch in ihrer Funktion als "Doktormutter" von Fritz Stanislaus. "Mit seinem nie müden (auch nicht an langen Abenden) Interesse an wissenschaftlichen Fragestellungen, seinem Weitblick, ansteckenden Optimismus und Humor, seiner Kontaktfreude und seinem ausgleichenden Temperament war er eine große Bereicherung im Arbeitskreis. Die Studenten schätzten den beliebten Assistenten gleichermaßen, nicht zuletzt wegen seines berühmten immer gepflegten Outfits."

Technologie der Partikel

Prof. Dr. Dr. h.c. Bernd W. Müller, Leiter der Abteilung Pharmazeutische Technologie und Biopharmazie der Universität Kiel, widmete den wissenschaftlichen Festvortrag den "großen und kleinen Teilchen in der Pharmazie" (ohne den Gefeierten dabei ganz aus dem Auge bzw. Bild zu verlieren!). Bei der Aufbereitung von Wirk- und Hilfsstoffen ist es üblich, die kristallinen Reinsubstanzen aufwändig durch Mahlprozesse zu zerkleinern, sie damit aber auch energetisch aufzuladen und somit schwerer verarbeitbar zu machen.

Doch auch die pharmazeutische Technologie hat sich die Nanotechnologie zu Nutze gemacht: Durch gezielte Kristallisation und aufbauende Mikronisation ist es heute möglich, auch schwer lösliche Arzneistoffe in jeder gewünschten Partikelform und -größe herzustellen und so ihre Lösungsgeschwindigkeit, Bioverfügbarkeit und Verarbeitungsfähigkeit nach Wunsch zu steuern.

Zum Abschluss und unter großem allgemeinem Amusement zeichnete Professor B. Lippold, Düsseldorf, mit ausgewählten Anekdoten und Fotos ein Bild des Freundes, Sportlers und Privatmanns Fritz Stanislaus.

Sichtlich gerührt ob so viel hoher Ehre dankte der Jubilar – "die edelste Freude ist der Dank" – den Gratulanten und der gesamten DPhG, seiner pharmazeutischen Familie, mit den Worten: "Vivat, crescat, floreat DPhG!"

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