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"Zukunftssicherung im Gesundheitswesen": Pharmazeutische Betreuung in Diesease
Frau Professor Schaefer referierte über "Screening und Nachsorge im Rahmen der pharmazeutischen Betreuung". Sie stellte fest, dass Deutschland im internationalen Vergleich mit der Einführung der Dienstleistung "Pharmazeutische Betreuung" schon ein ganzes Stück vorangekommen ist. Die "in der Apotheke erfolgende systematische Erfassung und Optimierung der Arzneimittelanwendung beim Patienten zur Sicherung des Anwendungserfolges und zur Verbesserung der Lebensqualität", so ihre Definition, stellt hohe Anforderungen an alle Beteiligten: Arbeitsabläufe müssen gegebenenfalls neu organisiert, zusätzliche Software angeschafft werden. Apotheker, die sich bereits an Studien zur Implementierung von Pharmazeutischer Betreuung beteiligt hatten, berichteten von Kommunikations- und Akzeptanzproblemen mit und bei Ärzten und Patienten. Dennoch ist unbestritten, dass diese Dienstleistung zur Vermeidung von Ineffizienzen im Gesundheitswesen beitragen kann.
Im Bereich der Vorsorge unterstützt Pharmazeutische Betreuung die frühzeitige Erkennung von Risikofaktoren und die Initiierung einer ärztlichen Diagnose. Während einer Therapie können beispielsweise mit Hilfe des von einem Patienten erstellten Medikationsprofils unerwünschte Arzneimittelwirkungen identifiziert und die Compliance unterstützt werden. Nach Schaefers Ansicht ist es wünschenswert, die Pharmazeutische Betreuung auch in Disease-Management-Programme (DMP) einzubinden.
Vergütung für DMP
Dieser Gedanke wurde von ABDA-Vizepräsident Heinz-Günther Wolf weiter ausgeführt. Er referierte zur "Rolle des Apothekers in Disease-Management-Programmen". Das Institut für Gesundheitsökonomik (IfG) erstellt zur Zeit im Auftrag der ABDA ein Gutachten zu Möglichkeiten der Mitwirkung von Apothekern beim Disease Management. Ziel ist es, eine Art Leistungskatalog für die Vergütung des Apothekers im Rahmen von DMP zu definieren.
Bei der Mitwirkung des Apothekers wird zwischen einer (indikationsunabhängigen) Basisbetreuung und einer indikationsspezifischen Betreuung unterschieden. Zur Basisbetreuung zählt beispielsweise, Patienten für das Einschreiben in DMP zu motivieren bzw. die bereits von Ärzten oder Krankenkassen Angesprochenen positiv zu bestärken. Auch die Aufnahme und fortlaufende Dokumentation von Stamm- und Medikationsdaten gehört dazu. Die darüber hinausgehenden Betreuungsaufgaben fasste Wolf in verschiedene Aufbaumodule, beispielsweise das Modul "Arzneimittelbezogene Probleme" oder das Modul "Förderung des Selbstmanagements der Patienten".
Nach Ansicht der ABDA verursacht die Mitwirkung des Apothekers in DMP einen intensivieren Ressourcenaufwand, der durch die Krankenkassen zu vergüten ist. Auf der technischen Seite wäre es daher denkbar, jedes der konzipierten Module mit einer Pharmazentralnummer zu versehen und so eine Abrechnung zu ermöglichen. Zur Weiterentwicklung und Durchsetzung ihres modularen Konzepts befindet sich die ABDA derzeit in einem intensiven Gedankenaustausch mit allen Beteiligten.
Nach dem Willen der Veranstalter, der Medvantis Medical Services GmbH und Merke Congress, sollte diese Veranstaltung den Auftakt für einen regelmäßigen gesundheitspolitischen Dialog mit allen Beteiligten im Gesundheitswesen bilden. Referenten aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft, von Krankenkassen und Patientenvertretungen tauschten sich in zahlreichen Vorträgen, Arbeitsgruppen, Symposien und Podiumsdiskussionen darüber aus, wie die bestehenden Struktur- und Qualitätsprobleme im Gesundheitswesen gelöst werden könnten.
Die Einbindung der Pharmazeutischen Betreuung in Disease-Management-Programme (DMP) ist nach Ansicht von Frau Prof. Dr. Marion Schaefer, Humboldt-Universität zu Berlin, wünschenswert. Zusammen mit ABDA-Vizepräsident Heinz-Günter Wolf, der sich für Apotheker in DMP stark macht, vertraten sie die Position der Apotheker auf dem Kongress "Zukunftssicherung im Gesundheitswesen" am 25. und 26. Januar 2002 in Berlin.
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