Berichte

Jahreshauptversammlung der Tarifgemeinschaft der Apothekenleiter

Am 30. Januar 2002 fand traditionsgemäß im Düsseldorfer Hilton die Jahreshauptversammlung der TGL Nordrhein statt. In seiner kurzen Begrüßung verwies der 1. Vorsitzende Hans Joachim Keller auf die anschließende Jubiläumsveranstaltung zum 50-jährigen Bestehen der TGL und auf 20 Jahre Sterbegeldverein.

Gesundheitspolitische Lage

Keller gedachte der zahlreichen Toten und gab einen Bericht über die gesundheitspolitische Lage, die er als sehr schwierig bezeichnete, da alles wieder auf dem Rücken der Apotheker ausgetragen wird. Er empfahl seinen Mitgliedern in Anbetracht der Tatsache, dass im letzten Jahr wiederum 27 Apotheken schließen mussten, ihre eigene Lage zu überprüfen.

Er erwähnte die um 2,3% vorgenommene Tariferhöhung ab 1. Januar 2002, die in Euro-Umrechnung rechtzeitig den Mitgliedern zugegangen ist. Ferner verwies er auf die laufende Gehaltsbefragung für das Jahr 2001. Er kündigte für das laufende Jahr eine Intensivierung der Apothekenleiter-Mittagstische in Zusammenarbeit mit dem Apothekerverband Nordrhein an.

Regularien

Kurz und knapp, aber sachlich präzise war der Kassenbericht von Kollegin Altenhein, der nach dem Bericht der Kassenprüfer einstimmig angenommen wurde. Der Etat für 2002, der den neuen Beitrag von 7 60,– (schon im vergangenen Jahr beschlossen) enthält, wurde einstimmig angenommen unter Einschluss der durch das Jubiläum und das erstellte Buch entstandenen Kosten, die aus dem Überschuss und dem Guthaben der TGL zu decken sind. Vorstand und Geschäftsführung wurden einstimmig Entlastung erteilt.

Im Anschluss tagte der Sterbegeldverein. Wichtiger Beschluss: ab 30. Januar 2002 Sterbegeld Euro 6500,– bei einer Umlage von Euro 15,– pro eingetretenem Sterbefall, Aufnahmegebühr Euro 80,–. Der Eintritt ist bis zum 45. Lebensjahr möglich. Da auch eine Reihe jüngerer Kolleginnen und Kollegen verstorben ist, sollte man im Interesse seiner Familie rechtzeitig vorsorgen.

50 Jahre TGL Nordrhein

Im Rheingoldsaal des Hotel Hilton in Düsseldorf konnte der Vorsitzende Hans Joachim Keller, Duisburg, Gäste, Sponsoren, un Freunde der TGL Nordrhein und natürlich die Mitglieder in großer Zahn begrüßen, so den für die Landeshauptstadt Düsseldorf erschienenen Bürgermeister Winterwerber, die Vorsitzende des Bundesverbandes der Angestellten in Apotheken Monika Oppenkowski, den Präsidenten der Apothekerkammer Nordrhein Mattenklotz, den Vorsitzenden des Apothekerverbandes Nordrhein Preis, den langjährigen Vizepräsidenten des Landtages und früheren Justitiar der Apothekerkammer Nordrhein Dr. Ulrich Klose, sowie die Referenten des Tages Apotheker Dr. Holger Goetzendorff, Pulheim, und Prof. Dr. Eberhard Hamer, Mittelstandsinstitut Niedersachsen, Hannover.

Keller betonte, wer die TGL und ihn kenne, habe schon aus der Einladung entnommen, dass die Gäste weniger eine repräsentative Festveranstaltung sondern mehr eine Arbeitstagung mit Informations-Charakter erwartet. 1979, beim 25-jährigen Jubiläum des Justitiares Dr. Grass, habe RA Fudicar darüber gesagt: "Bei Keller muss erst gearbeitet werden, dann kommt das Feiern". Für die Stadt Düsseldorf überbrachte Bürgermeister Winterwerber Grüße des OB und des Rates der Stadt Düsseldorf. Er betonte die Wichtigkeit des Apothekers im öffentlichen Leben und gab seiner Freude Ausdruck über die Verbundenheit der TGL mit Düsseldorf.

Thomas Preis, Vorsitzender des Apothekerverbandes Nordrhein, übermittelte die Grüße von Vorstand, Geschäftsführung und Mitgliedern und wies auf die gemeinsamen Wurzeln beider Verbände hin. Er betonte die außerordentlich gute Zusammenarbeit und freue sich, diese auch in Zukunft fortsetzen zu können.

"50 Jahre TGL Nordrhein – Arbeitgeberverband – und 20 Jahre Sterbegeldverein" war das Thema des Pharmaziehistorikers Dr. Holger Goetzendorff. In mühevoller Arbeit hat der Verfasser des gleichnamigen Buches Material zusammengetragen, um die Geschichte der TGL über 50 Jahre darzustellen. Er gab einen kurzen historischen Überblick, wobei die Gründer und handelnden Personen eingeschlossen waren. Er stellte dann das Buch vor, das keine Biographie, sondern ein Nachschlagwerk darstellt, in dem sich viele handelnden Personen wiederfinden.

Prof. Dr. E. Hamer hielt den Festvortrag über "Neue Strategien für das neue Jahrhundert". Er schilderte die augenblickliche Lage, die Entwicklungsmöglichkeiten und wie die Situation in einigen Jahren aussehen könnte. Sein warnender Hinweis auf die Situation des Mittelstandes und die Notwendigkeit, entsprechende Strategien zu entwickeln, machten nachdenklich. Viele seiner Gedanken sind in seinem neuen Buch "Was ist ein Unternehmer?" nachzulesen.

Im Rückblick und Ausblick dankte Keller den beiden Vortragenden, Prof. Dr. Hamer als altem Freund der TGL und vielfachem Referenten auf Tagungen, Herrn Dr. Goetzendorff für seine unendliche Mühe, die er sich mit dem Buch gemacht hat, das nach dem Festakt alle Teilnehmer erhielten und im Laufe der nächsten Zeit allen TGL-Mitgliedern kostenlos zugestellt wird. Keller betonte, ihm sei um die Zukunft der TGL nicht bange, wenn in verjüngter Personalstruktur neue Ideen zum Wohle der Apotheker Nordrheins eingesetzt würden. Erfolg ist nicht immer ein Verdienst einer einzelnen Person, sondern bedarf vieler Mitstreiter.

Er gedachte des verstorbenen Gründungsmitgliedes Kurt Pelzer, der Landesmutter Waldtraut Hildebrandt und des 1. Justitiars Dr. Josef Grass. Er dankte seinen Vorstandsmitgliedern Elke Altenhein, Hans-W. Müller, Ruprecht Mecking, Dr. Heidrun Hoch, sowie dem Beirat. Sein Dank galt den Justitiaren Fudicar und Dierkes sowie Frau Gerlinde Dierkes.

Tradition ist nicht Erstarren, sondern Verpflichtung für die Zukunft. In diesem Sinne schloss Keller die Festversammlung. Beim anschließenden Empfang und beim Abendessen mit Grünkohl und Mettwurst war Gelegenheit, manche Erinnerungen auszutauschen. HJK

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