Arzneimittel und Therapie

Prostatakarzinom: FDA erteilt Zulassung für Leuprorelinacetat

Der GnRH-Agonist Leuprorelinacetat hat als 1-Monats-Depotpräparat Eligard 7,5 mg von der amerikanischen Gesundheitsbehörde (FDA) die Zulassung zur Behandlung von fortgeschrittenem Prostatakrebs erhalten, wie Sanofi-Synthelabo und Atrix Laboratories mitteilten.

GnRH(Gonadotropin-releasing Hormon)-Analoga führen zunächst zu einer Überstimulation der Gonadotropinausschüttung in der Hypophyse. Als Folge wird mehr Testosteron produziert. Durch Herunterregulation der LHRH-Rezeptoren in der Hypophyse folgt dann ein LH-Abfall mit nachfolgendem Absinken des Testosteronspiegels. Das Wachstum eines hormonabhängigen Prostatakarzinoms wird dadurch verhindert. Der beabsichtigte Effekt setzt erst nach etwa zwei Wochen ein, und nach etwa vier Wochen kommt es zu einer reversiblen chemischen Kastration. Die Nebenwirkungsrate ist gering, die Behandlung muss jedoch kontinuierlich fortgeführt werden.

Längere Applikationsintervalle möglich

Die Eligard-Produkte nutzen das so genannte Atrigel Drug-Delivery-System, das die anhaltende Freisetzung von Leuprorelinacetat für eine Dauer von einem, drei oder vier Monaten ermöglicht. Ein gleichbleibend hoher Spiegel von Leuprorelinacetat senkt den Testosteronspiegel und unterdrückt so das Tumorwachstum bei Patienten mit hormonabhängigem Prostatakrebs. Die flüssigen Eligard-Produkte werden dem Patienten subkutan injiziert und bilden ein festes Implantat im Körper, das dann langsam Leuprorelin freisetzt, während das Implantat vom Körper abgebaut wird.

GnRH-Analoga sind zur palliativen Therapie des Prostata- und Mammakarzinoms sowie bei Endometriose indiziert. In Deutschland ist Leuprorelinacetat als Enatone Monats-Depot und Enatone-Gyn Monats-Depot mit 3,75 mg Leuprorelincetat bei Endometriose sowie als Trenatone mit 11,25 mg Leuprorelinacetat für die dreimonatliche Behandlung des fortgeschrittenen hormonabhängigen Prostatakarzinoms zugelassen.

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