- DAZ.online
- DAZ / AZ
- DAZ 8/2002
- Akademische ...
Berichte
Akademische Abschlussfeier in Frankfurt
Umrahmt von einem klassischen musikalischen Beiprogramm richtete der Studiendekan Prof. Dr. M. Schubert-Zsilavecz zunächst seine Grußworte an die Absolventen, die zahlreiche Angehörige mitgebracht hatten. Für viele Angehörige war dies das erste Zusammentreffen mit der Universität ihrer Töchter und Söhne.
Im Folgenden führte Prof. Dr. H. Stark als diesjähriger Promotor der Festveranstaltung einige Rückblicke des Studiums sowie einige Perspektiven des zukünftigen Berufslebens aus. Bei den diversen Berufsmöglichkeiten für Pharmazeuten ist es ein besonderes Anliegen – gerade in den Zeiten immer rascher wachsenden Wissens und verschiedener Spekulationen um die Zukunft des Gesundheitssystems –, niemals mit dem Lernen aufzuhören, sondern immer seinen Wissens- und Kenntnisstand zu aktualisieren. Auf der Basis einer breiten und fundierten medizinisch-naturwissenschaftlichen Hochschulausbildung standhaltend mit dem Fortschritt der Wissenschaften, gelingt es dem Pharmazeuten als dem Arzneimittelfachmann, selbstbewusst seine Rolle im Gesundheitssystem der Gesellschaft zu übernehmen.
Arzneimittelforschung
im 20. Jahrhundert
Nach der feierlichen Aushändigung der Urkunden folgte der Festvortrag "Meilensteine der Arzneimittelforschung im 20. Jahrhundert" von dem Pharmaziehistoriker Prof. Dr. P. Dilg, Universität Marburg. Anhand verschiedener Beispiele führte er die historischen Aspekte und Entwicklungslinien wichtiger Arzneistoffe des letzten Jahrhunderts aus. Der Beginn und die Fortschritte der Antibiotikatherapie waren dabei ebenso Thema wie Hormonforschung, Analgetika, Benzodiazepine sowie Patentrechte. Dilg zeigte, dass viele Neuerungen wesentlich zu einer verbesserten Medizin beigetragen haben, aber auch, dass es noch viele Probleme zu lösen gilt.
Die Arzneimittelgeschichte des letzten Jahrhunderts ist keine reine Erfolgsgeschichte. In diese Spanne sind ebenso Katastrophen wie der Contergan-Skandal oder der Einsatz von DDT einzuordnen. In der ihm eigenen fesselnden Rhetorik berichtete Dilg, dass der Zufall nicht selten Grundlage und Prinzip des Fortschritts in der Arzneimittelentwicklung gewesen sei, egal ob ein einzeln stehender Wissenschaftler zu Beginn des Jahrhunderts oder ein organisierter interdisziplinärer Wissenszusammenschluss vieler Forscher gegen Ende seines Berichtszeitraums dafür verantwortlich war.
Rückblick
auf gute Ausbildung
In den abschließenden studentischen Grußworten der Veranstaltung führte der Pharmazeut Michael Geißler einige Höhepunkte und auch einige schwere Zeiten in dem Studium aus. Wiederholt betonte er dabei für die anwesenden Familienmitglieder und Freunde mittels verschiedener pointierter Anekdoten die gute Ausbildung, die man als Student häufig erst im nachhinein zu schätzen weiß, und das ausgesprochen gute Verhältnis der Lernenden und der Lehrenden in Frankfurt zueinander.
Bevor der Abend mit einem kleinen Umtrunk gemütlich abgeschlossen wurde, sangen alle Beteiligten im Scheine vieler Wunderkerzen das akademische "Gaudeamus igitur". Diese Art der Verabschiedung aus der akademischen Ausbildung bildet sicherlich einen angemessenen Rahmen für einen solch wichtigen Einschnitt im Leben.
0 Kommentare
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.