Integrierte Versorgung: AOK will Verträge mit ausländischen Apotheken

Berlin (ks). Der Bundesverband der Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK), der Verband der Angestellten- und Arbeiter-Ersatzkassen (VdAK) und der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) sind nicht zufrieden mit dem GKV-Modernisierungsgesetz (GMG). Am 10. September traten sie gemeinsam vor die Presse, um ihre Kritik zu äußern.

Vor allem fehlt es den Verbänden an Wettbewerbsmöglichkeiten. Lediglich im Bereich der integrierten Versorgung würden Voraussetzungen für einen innovativen Wettbewerb geschaffen. Der AOK-Vorstandsvorsitzende Hans Jürgen Ahrens bemängelte jedoch, dass die Preisbindung für Medikamente im Rahmen der integrierten Versorgung nicht aufgehoben wurde. Ahrens zeigte sich enttäuscht, dass es den Kassen nach dem neuen GMG auch in Zukunft nur im begrenzten Ausmaß möglich sein wird, individuelle Verträge mit Leistungserbringern zu schließen. Offenbar gebe es in der Politik noch zu viel Angst vor dem Wettbewerb, vermutet der AOK-Chef.

Die gebliebenen Potenziale wolle die AOK aber in jedem Fall nutzen. So habe im ambulanten Bereich die integrierte Versorgung nun Priorität. Hier wolle man ansetzen, um bei hohen Anforderungen an das Qualitäts-Management die medizinische Versorgung der Patienten wirtschaftlicher zu gestalten. In diesem Zusammenhang erklärte Ahrens, es sei ein "Pyrrhus-Sieg" der Apothekerlobby, dass sie die Aufhebung der Preisbindung der Apotheken verhindert habe: "Denn nun werden wir mit ausländischen Versandapotheken und mit Krankenhausapotheken Verträge abschließen".

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