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- DAZ 10/2003
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Arzneimittel und Therapie
Neues atypisches Neuroleptikum: Aripiprazol stabilisiert Dopamin- und Serotonin-
Neurotransmission normalisieren statt blockieren
Nach der heutigen Auffassung gelten schizophrene Psychosen als klinische Manifestation eines Ungleichgewichtes in dem komplizierten Netzwerk der Neurotransmitter in den verschiedenen Hirnregionen. Gerade dem Dopamin kommt hier eine zentrale Rolle als Modulator im Zusammenspiel, beispielsweise mit serotonergen oder glutamatergen Rezeptorsystemen, zu.
Klassische Neuroleptika können zwar über eine nahezu vollständige unspezifische Blockade der Dopamin-D2-Rezeptoren ihre Wirksamkeit gegenüber der Positivsymptomatik unter Beweis stellen, oft gehen sie aber einher mit inakzeptablen extrapyramidal-motorischen Nebenwirkungen. Das Ziel ist daher eher die Normalisierung als Blockade der neuronalen Erregungsleitung. Die Dopamin-Aktivität soll in den Arealen vermindert werden, wo sie zu stark ist, aber nicht dort, wo sie normal ist.
Im Gegensatz zu den bisher verfügbaren Antipsychotika, die zu einer Dopaminrezeptor-Blockade führen, blockiert Aripiprazol als partieller Dopamin-D2-Agonist die postsynaptischen Dopamin-D2-Rezeptoren, während es gleichzeitig die präsynaptischen Rezeptoren stimuliert. So kann die Dysbalance der dopaminergen Rezeptorstimulation ausgeglichen werden. Darüber hinaus beeinflusst Aripiprazol auch das serotonerge System, indem es als Agonist am 5HAT1A-Rezeptor und als Antagonist am 5HAT2-Rezeptor wirkt.
Langzeitstudien belegen Wirksamkeit
Die klinische Wirksamkeit bei Schizophrenie wurde in multizentrischen Doppelblindstudien über vier bis sechs Wochen und in zwei Langzeitstudien über 26 und 52 Wochen belegt. Die Langzeitstudie über 52 Wochen erfolgte an 1294 Patienten mit akuter Exazerbation einer chronischen Schizophrenie. Die Patienten erhielten entweder 30 mg Aripiprazol oder 10 mg Haloperidol.
Insgesamt sprach eine höhere Anzahl von Patienten unter Aripiprazol auf die Therapie an und führte sie bis Studienende durch. Die Wirksamkeit von Aripiprazol war vergleichbar zu Haloperidol in Bezug auf die Positivsymptomatik. Aripiprazol zeigte aber nach 26 und 52 Wochen statistisch signifikante Vorteile hinsichtlich der Verbesserung der Negativsymptomatik. Deutlich weniger Patienten unter der Aripiprazol-Therapie brachen aufgrund von Nebenwirkungen wie Übelkeit, Brechreiz und Insomnie oder signifikanten extrapyramidal-motorischen Symptomen die Behandlung ab. ck
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