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DAZ aktuell
Arzneimittelversandhandel: Gefahr für die Arzneimittelsicherheit
Vom Arzneimittelversandhandel gingen unkalkulierbare Risiken für den Verbraucher aus und ein überzeugendes Sicherheitskonzept sei nicht in Sicht. "Diese Liberalisierung des Arzneimittelmarktes berücksichtigt die Besonderheit der Ware Arzneimittel im Vergleich zu anderen Konsumgütern nicht mehr. Kein Politiker, der für die Liberalisierung des Arzneimittelmarktes eintritt, konnte bisher darlegen, dass damit nennenswerte Einsparungen in der GKV zu erreichen sein werden", ergänzte Metzger. Allerdings stehe fest, dass die jetzigen Sicherheitsstandards der Arzneimittel nicht mehr gewährleistet werden könnten.
"Die Politik muss sich entscheiden, ob sie den 3401 Apotheken in Bayern mit ihren über 21 000 Mitarbeitern eine dauerhafte berufliche Perspektive geben will, oder ob sie dazu beitragen will, dass künftig wenige Großkonzerne sich den Apothekenmarkt in Deutschland aufteilen." Dabei habe die Ablehnung des Versandhandels nichts mit Pfründesicherung zu tun betonte der Kammerpräsident, sondern es sei "Verbraucherschutz in besten Sinne", wenn Apotheken von freien Heilberuflern geführt würden, anstatt von auf Shareholder-Value ausgerichteten Ketten.
Metzger trat deshalb für ein neues Vergütungssystem für Gesamtleistungen der Apotheker ein. Anstatt das Apothekerhonorar ausschließlich an den Arzneimittelpreis zu binden, forderte Metzger die Weiterentwicklung hin zu einem Kombimodell aus preisunabhängigen und preisabhängigen Komponenten. Dann orientiere sich die Apothekervergütung vor allem an den Dienstleistungen der Apotheker, die beispielsweise den unverzichtbaren Notdienst ebenso wie die Individualrezepturen umfasse.
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