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Vergiftungsgefahr: Verwechslung von Bärlauch mit Maiglöckchen und Herbstzeitlo

Mit dem Frühling beginnt die Zeit des Bärlauchs. Er wird gerne gesammelt und als Würzmittel oder Salat in der Küche verwertet. Aber nur wer Bärlauch ganz sicher von Maiglöckchen oder hochgiftigen Herbstzeitlosen unterscheiden kann, sollte in freier Natur Bärlauch sammeln. Dazu rät das Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg.

Bärlauch gehört zu den einheimischen Heil- und Küchenkräutern, die bislang noch wenig Eingang in den Kräutergarten gefunden haben und daher überwiegend wild gesammelt werden. Er wächst vor allem in feuchten Wäldern und macht im Frühling nicht nur durch seine weißen Blüten, sondern auch durch seinen Knoblauchgeruch auf sich aufmerksam.

War Bärlauch noch bis vor kurzem ein Stiefkind in der Küche, hat er sich in letzter Zeit zum Modekraut gemausert, das in keinem Restaurant, das etwas auf sich hält, mehr fehlen darf. Ob als Salat, Suppe, Sauce, Pesto oder Brotaufstrich – Bärlauch ist vielseitig einsetzbar. Darüber hinaus ist er ein guter Schwefellieferant und somit auch ernährungsphysiologisch von Bedeutung.

Der Körper deckt seinen Schwefelbedarf in erster Linie über die Aufnahme von Peptiden, die die Aminosäuren Methionin und Cystein enthalten. In diesem Schwefelpool kann es in bestimmten Situationen, so im Alter oder auch beim Hochleistungssport, zu Engpässen kommen. Dieser Mangel kann zu Lasten von Glutathion gehen, dessen Bildung durch schwefelaktive Verbindungen, wie sie im Bärlauch vorkommen, in Gang gesetzt wird.

Bärlauch enthält 7860 mg Schwefel bezogen auf 100 g Trockensubstanz und übertrifft somit den Knoblauch, für den ein Wert von 1700 mg unter gleichen Bedingungen ermittelt wurde. Des weiteren ist er reich an Magnesium, Mangan und Eisen.

Aus gesundheitlicher Sicht und mit Hinblick auf den damit verbundenen Genuss, kann zum Verzehr von Bärlauch also nur geraten werden. Vorsicht ist jedoch geboten, will man Bärlauch nicht am Marktstand kaufen, sondern selbst sammeln. Das Aussehen des Bärlauchblatts ähnelt auf den ersten Blick stark denen des Maiglöckchens oder der Herbstzeitlosen.

Das Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg und die Vergiftungs-Informations-Zentrale Freiburg weisen darauf hin, dass eine Verwechslung vor allem dann gut möglich ist, wenn die Pflanzen noch nicht blühen. Beim Pflücken ist deshalb größte Sorgfalt geboten. Die Vergiftungs-Informations-Zentrale Freiburg bietet in Notfällen Informationen und Beratung rund um die Uhr an. Notruf: (07 61) 1 92 40

Unterscheidungskriterien

Zur Unterscheidung der Blätter der Herbstzeitlosen und der Maiglöckchen von Blättern des Bärlauchs ist Folgendes zu beachten:

  • Die Bärlauchblätter sind gestielt und riechen deutlich nach Knoblauch (das Zerreiben der Blätter vor Geruchsprobe ist hilfreich).

  • Die Blätter der Herbstzeitlosen dagegen sind stiellos und geruchslos.

  • Maiglöckchenblätter sind wie Bärlauch gestielt und wachsen häufig gemeinsam mit diesem an einem Standort. Den Maiglöckchenblättern fehlt der lauchartige Geruch des Bärlauchs.

    Vergiftungen mit Maiglöckchen oder Herbstzeitlosen führt zu Durchfällen, Übelkeit und Erbrechen sowie gelegentlich zu Herzrhythmusstörungen.

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