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- DAZ 16/2003
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Ernährung aktuell
Kohlenhydratarme Diäten sind unsinnig
Ein Forscherteam um Dena Bravata von der Universität Stanford testete die wissenschaftliche Grundlage kohlenhydratarmer Diäten, die in Zeitschriften und Büchern immer wieder beworben werden. Empfohlen wird bei diesen Diäten, den Anteil an Kohlenhydraten zugunsten von Fett und Eiweiß zu senken, um so die Fettverbrennung anzukurbeln.
Dieser Mechanismus findet laut den Wissenschaftlern der Stanford-Universität jedoch nicht statt. Ihre Aussage basiert auf der Auswertung von insgesamt 107 Studien, die zum Thema kohlenhydratarme Diäten im Zeitraum zwischen 1966 und 2003 durchgeführt worden waren.
Alle diese Studien wiesen Mängel auf: In keiner lag das Durchschnittsalter der Studienteilnehmer über 53 Jahren. Einige hatten keine Kontrollgruppe oder begleiteten die Diätwilligen nur während weniger Monate. In dieser Zeit fand bei den Studienteilnehmern zwar eine Gewichtsreduktion statt. Diese war jedoch nicht auf den verringerten Anteil der Kohlenhydrate in der Ernährung zurückzuführen, sondern auf eine insgesamt niedrigere Energiezufuhr.
Mangelzustände nicht auszuschließen
Ein kleiner Trost: Eine Gefährdung der Gesundheit durch die kohlenhydratarmen Diäten konnten die Studiendurchführenden bei ihrer Auswertung nicht feststellen. Allerdings schließen sie nicht aus, dass es zu Mangelzuständen kommen könnte, würde eine kohlenhydratarme Diät langfristig durchgeführt. ral
Quelle: Journal of the American Medical Association 2003, Vol. 289, Nr. 14, S. 1837 – 1850
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