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BAH: Rezeptfreie im Katalog lassen – sonst Mehrkosten
Dieser Verband lehnt die Streichung der rezeptfreien Präparate wie andere Teile der Industrie als "Kahlschlag" im Bereich langjährig erprobter, nebenwirkungsarmer und preiswerter Arzneimittel ab. Daran änderten auch die vorgesehenen Ausnahmen für Kinder und chronisch Kranke nichts. Die Dimension der Mehrkosten dadurch bezifferte BAH-Geschäftsführer Dr. Bernd Eberwein am 9. Mai auf einer Veranstaltung in Bad Neuenahr-Ahrweiler auf sechs Milliarden Euro.
Sechs Milliarden Mehrkosten
2002 hätten die verordneten rezeptfreien Arzneimittel 278 Millionen Verordnungen aufgewiesen, die rezeptpflichtigen Medikamente 725 Millionen Verordnungen. Der Durchschnittspreis eines rezeptfreien Präparats habe bei 10,54 Euro, der eines rezeptpflichtigen bei 35,52 Euro gelegen, also seien insgesamt für 28,7 Milliarden Euro Arzneimittel verordnet worden.
Wenn die Ärzte nach der Herausnahme rezeptfreier Arzneimittel aus der Erstattung zu 90 Prozent bei Arzneimittel-Verordnungen blieben und lediglich zehn Prozent der Verordnungen gestrichen würden, dann ergäbe sich ein Anstieg von bisher 28,7 Milliarden Euro auf 34,6 Milliarden Euro bei den Arzneikosten, mithin sechs Milliarden Euro an Mehraufwendungen. Darin seien mögliche Folgekosten durch den Umstieg auf nebenwirkungsreichere Arzneimittel noch nicht berücksichtigt, so Eberwein.
Die Dimension des Eingriffs werde daran deutlich, dass laut Arzneiverordnungsreport 2002 unter den 30 zu Lasten der GKV meistverordneten Arzneimitteln die Hälfte rezeptfreie seien. Dies sei auch widersprüchlich zu den Arbeiten an der geplanten Positivliste, welche die Erstattung von rezeptfreien Arzneimitteln zulasse.
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