BVA-Info

Statistik: Hinterfragt: Zahl der Woche

Die Meldung des Statistischen Bundesamtes über die Anzahl der Beschäftigten in Apotheken ließ stutzen: 170 000 Beschäftigte in Apotheken? (siehe auch DAZ, 26. Juni 2003, Seite 20). Pünktlich zum Tag der Apotheke am 26. Juni 2003 lief diese Positiv-Meldung über den Ticker und ließ die Statistikabteilung des BVA aufhorchen. Zumal diese Meldung auch die Steigerung der in Apotheken Tätigen um rund 3000 Personen in den letzten fünf Jahren beinhaltete. Und wer mit Pressearbeit vertraut ist, weiß, dass Journalisten gern "Angestellte" hören, wenn "Beschäftigte" gesagt wird.

Um die Zahlen zu relativieren, hier das Ergebnis einer genaueren Recherche. Das Statistische Bundesamt zählt nämlich nicht selbst, sondern verwendet Daten aus dem Einzelhandel. Damit alle Statistiken miteinander vergleichbar sind, werden alle Beschäftigten in Apotheken erfasst: neben den Apothekenleitern also alle pharmazeutischen Berufe und PKA bzw. ApothekenhelferInnen. Dann sämtliche in der Ausbildung befindlichen Angestellte, des weiteren geringfügig Beschäftigte, Boten, Putzfrauen etc.

Der BVA hingegen spricht von ca. 113 000 Angestellten in Apotheken, damit sind die Apothekenberufe und alle Auszubildenden/Praktikanten erfasst. Nimmt man jetzt etwa an, dass pro Apotheke noch ein Bote, eine Putzfrau und natürlich der Apothekenleiter vorhanden sind, lässt sich die Zahl von 170 000 in etwa bestätigen.

Aus den dargelegten Gründen kommt es zu dieser hohen Diskrepanz, auf der einen Seite 170 000, auf der anderen Seite 113 000. Wer jetzt in der Tageszeitung eine Meldung findet, die Zahl der in Apotheken Beschäftigten sei sensationell um ein Drittel gestiegen, weiß, dass dabei jemand Äpfel mit Birnen verglichen hat.

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