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Grüner Tee und Krebsprävention: Wirksamer als bisher vermutet?

Grüner Tee ist effektiver als Präventionsmittel gegen Krebs als bisher angenommen. Zu diesem Schluss kommen Wissenschaftler der Universität Rochester, die Substanzen im grünen Tee auf diese Wirkung hin untersucht haben. Eine Schlüsselrolle spielt dabei der Aryl Hydrocarbon Rezeptor, der von grünem Tee offenbar blockiert wird.

Der Aryl Hydrocarbon Rezeptor (AHR) ist ein zytosolisches Protein, das hauptsächlich in der Leber nachgewiesen werden kann. Er bindet halogenierte und polychlorierte Kohlenwasserstoffe und vermittelt die toxische bzw. karzinogene Wirkung dieser Verbindungen. Von der Hemmung des Rezeptors verspricht man sich daher krebsprotektive Effekte. Wie Christine Palermo und Thomas Gasiewicz in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift "Chemical Research in Toxicology" schreiben, lassen sich diese offenbar mit grünem Tee erreichen.

Die Wissenschaftler untersuchten zwei Inhaltsstoffe des Tees – Epigallocatechingallat und Epicatechingallat - und konnten bei Mäusen nachweisen, dass beide AHR hemmen. Sie kommen zu dem Schluss, dass die Fähigkeiten des grünen Tees als Krebspräventionsmittel bisher unterschätzt wurden. Unklar ist allerdings noch, ob die Versuche auf den Menschen übertragbar sind. Den Mäusen wurden die Teeinhaltsstoffe gespritzt, ob sie nach oraler Aufnahme dieselbe Wirkung haben, ist noch offen. Um dies herauszufinden, sind nun weitere Untersuchungen geplant. ral

Quelle: Chemical Research in Toxicology 16 (7), 865–872 (2003)

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