- DAZ.online
- DAZ / AZ
- DAZ 36/2003
- Apotheken-Kooperation: ...
DAZ aktuell
Apotheken-Kooperation: Apotheken-Netzwerk in Hamburg wächst
Aktuell liefen Gespräche mit einer Reihe weiterer interessierter Apotheker auch aus Schleswig-Holstein und Niedersachsen, so dass das Ziel eines vollständig flächendeckenden Versorgungsangebotes für den Raum Hamburg im Herbst erreicht sein dürfte, schätzt Peter Menk, Geschäftsführer der Kooperation.
Ebenfalls überaus erfolgreich laufen die Verhandlungen mit den strategischen Partnern. Nach mehrmonatigen Gesprächen mit den relevanten Großhändlern steht die vertragliche Fixierung einer strategischen Partnerschaft unmittelbar bevor. Dabei steht die enge Zusammenarbeit von Netzwerk und Großhandel in keinem Widerspruch zu dessen eigenen Kooperationsaktivitäten.
"Die Konzepte, die der Großhandel in den nächsten Monaten vorstellen wird, sehen wir nicht als direkte Konkurrenz zu unserem Angebot. Der Großhandel erreicht die Apotheker, die unter den schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen der Zukunft das starke Dach gegenüber der unternehmerischen Eigenständigkeit bevorzugen.
Wir erreichen die Apotheker, die sich einen möglichst hohen Freiheitsgrad erhalten wollen. Um wettbewerbsfähig bleiben zu können, brauchen jedoch auch wir starke Partner, etwa bei der Bündelung von Einkaufsvolumina und für den Bezug von Dienstleistungen. Beide Seiten profitieren voneinander. Statt reiner Konkurrenz arbeiten wir lieber im Einkauf und in der Abwicklung eng zusammen und lassen den Kunden entscheiden, welche Apotheken er bevorzugt", so Peter Menk.
"Wir haben keine Angst, mit unserem Großhandelspartner im Wettbewerb um die Mitgliedsapotheken zu stehen. Die Apotheker, die unter das Dach des Großhandels schlüpfen wollen, erreichen wir ohnehin nicht. Unsere Apotheker dagegen wollen ihre unternehmerische Freiheit nicht an den Großhandel abgeben."
Großhandel und Netzwerk können somit in einer strategischen Partnerschaft beide Gruppen erreichen. "Unser Vorteil ist, dass wir innerhalb des Netzwerkes eine Art Gebietsschutz aufrechten erhalten können. Der Großhandel muss jedoch im Interesse einer möglichst breiten Versorgung sein Angebot an alle Apotheken richten, die seinen Kriterien entsprechen."
Trotz aller gut gemeinten – öffentlich und in Einzelgesprächen erfolgenden – Appelle der Apothekenverbände zur Solidarität der Apotheker, laufen hinter den Kulissen bereits die Gespräche der Kassen mit einzelnen Anbietern, von der Einzelapotheke über Gruppen bis hin zu den großen Versendern. Um nicht den Anschluss zu verlieren, sondern aktiv den Bestand der Individual-Apotheke zu sichern, führt auch das Netzwerk bereits intensive Gespräche, die schon bald zur Vereinbarung konkreter Maßnahmen der Zusammenarbeit von Krankenkassen und Netzwerkapotheken führen werden.
Noch in diesem Jahr werden die Netzwerkapotheken unter einem eigenen Logo in der Region Hamburg in den Markt gehen. Mit einem gemeinsamen Außenauftritt, einheitlichen Leistungen und Services und einem durchgängig hohen Qualitätsniveau wird eine echte Differenzierung im Wettbewerb angestrebt.
"Der Kunde soll sich bewusst für eine Partner-Apotheke entscheiden – einfach weil sie ihm mehr bietet. Über die gute Lage und den guten Kontakt zu den Ärzten, wollen wir Kunden und ihre Kassen über echte Mehrleistungen binden, um so im Wettbewerb bestehen zu können", erklärt Peter Menk die Strategie des Netzwerkes.
Um dem großen Interesse der Hamburger Apotheker gerecht werden zu können, veranstaltet das Netzwerk im September eine Reihe von Informationsveranstaltungen. Den eingeladenen Apothekern möchte die Kooperation dabei Konzept und Ziele im Detail vorstellen und Ansatzpunkte für eine Zusammenarbeit aufzeigen.
Der bundesweite Rollout des Konzeptes ist bereits – in Zusammenarbeit mit den strategischen Partnern des Netzwerkes – in Vorbereitung.
0 Kommentare
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.