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DPhG-Jahrestagung: Schulterschluss zwischen Theorie und Praxis
Einer Tradition folgend hatte die Tagung bereits am Tag sowie am Vormittag vor der offiziellen Eröffnung am Donnerstag mit einem umfangreichen Programm begonnen: es fanden die Präsidiumssitzung und die Mitgliederversammlung der DPhG, die Mitgliederversammlungen der einzelnen Fachgruppen sowie elf Vorsymposien bzw. Fachgruppentagungen mit insgesamt 64 Kurzvorträgen statt.
Das Hauptprogramm nach der Eröffnung umfasste fünf Plenarvorträge, einen Festvortrag, vier Hauptvorträge, 56 Kurzvorträge, 207 Posterpräsentationen und den gemeinsam mit der Bayerischen Landesapothekerkammer veranstalteten Nachmittag der Offizinpharmazie.
Die ganze Bandbreite der Pharmazie
Mit diesen geballten Aktivitäten mussten sich die Würzburger Veranstalter keineswegs vor früheren Jahrestagungen verstecken, ganz im Gegenteil. Wie der scheidende Präsident der DPhG, Prof. Dr. Theo Dingermann in seinem Grußwort auf der Eröffnungsveranstaltung betonte, werde auch in Würzburg wieder die ganze Bandbreite der Pharmazie in konzentrierter Form präsentiert.
Insbesondere zeige sich ein enger Schulterschluss zwischen Wissenschaft und Praxis, der ihm auch persönlich besonders am Herzen liege. Dies werde außerdem durch die Tatsache bekräftigt, dass die Mehrzahl der inzwischen über 7200 DPhG-Mitglieder öffentliche Apotheker seien.
Dingermann dankte herzlich allen Organisatoren und Sponsoren der Würzburger Tagung und insbesondere der Tagungspräsidentin, Frau Prof. Dr. Ulrike Holzgrabe, die als kürzlich neugewählte Präsidentin der DPhG ab 1. Januar 2004 die Amtsgeschäfte übernehmen wird.
Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses
In ihrer Begrüßungsansprache hieß Frau Prof. Holzgrabe alle Anwesenden und besonders herzlich die ausländischen Gäste willkommen, darunter auch Vertreter befreundeter Fachgesellschaften wie der Pharmazeutischen Gesellschaften Japans und Tschechiens. Sie betonte, dass die DPhG stets bemüht sei, die Interessen aller Pharmazeuten, gleich welcher Fachrichtung, zu vertreten. Dies werde ganz aktuell durch die am Tag zuvor erfolgte Gründung der Fachgruppe Industriepharmazie belegt.
Großes Augenmerk widme die DPhG außerdem der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses, beispielsweise durch die seit 1992 existierende Horst-Böhme-Stiftung. Damit werden Habilitationen und Projekte finanziell unterstützt, bei denen Neuland im Bereich der Pharmazie betreten wird. Sie freue sich besonders, dass zwei der geförderten Nachwuchswissenschaftler, Prof. Dr. Andreas Link und Prof. Dr. Michael Keusgen aus Marburg, im Hauptprogramm der Tagung Ergebnisse ihrer Forschung präsentieren werden.
Ein weiterer Beleg für die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses sei die Verleihung von Posterpreisen auf jeder Jahrestagung. Holzgrabe dankte der Dr. Anni und Dr. August Lesmüller-Stiftung, die in diesem Jahr für Posterpreise 1000 Euro zur Verfügung gestellt hatte, sowie allen, die die Jahrestagung mit vorbereitet und unterstützt haben.
Modernste Forschung an der Würzburger Uni
Wie in den Eröffnungsveranstaltungen der DPhG-Jahrestagungen üblich, überbrachten auch in Würzburg maßgebliche Vertreter der Universität ihre Grußworte. Prof. Dr. Ingfried Zimmermann, der Dekan der Fakultät für Chemie und Pharmazie, wünschte allen Teilnehmern ein erfolgreiches Gelingen der Tagung.
Der Präsident der Universität, Prof. Dr. Axel Haase, hob in seinem Grußwort hervor, dass die Würzburger Universität zwar eine der ältesten der Welt sei, jedoch an ihr keine verstaubte, sondern modernste Forschung betrieben wird.
Davon zeugten nicht zuletzt die auf der Jahrestagung der DPhG in 13 Posterpräsentationen vorgestellten Ergebnisse aus dem Sonderforschungsbereich 630, der den Titel "Erkennung, Gewinnung und funktionale Analyse von Wirkstoffen gegen Infektionskrankheiten" trägt.
DPhG auch im Alltag der Apotheker präsent
Dr. Johannes M. Metzger, Präsident der Bundesapothekerkammer und gleichzeitig Präsident der Landesapothekerkammer Bayern, lobte in seinem Grußwort, dass sich die DPhG in den vergangenen Monaten häufig zu aktuellen politischen Entscheidungen aus einer wissenschaftlichen Perspektive öffentlich geäußert hat.
Die DPhG wirkt nach seiner Ansicht jedoch nicht nur nach außen, sondern in gleichem Maße nach innen, bis hinein in den Berufsalltag des öffentlichen Apothekers. Davon zeugten beispielsweise zahlreiche gemeinsame Fortbildungsveranstaltungen der DPhG-Landsgruppe Bayern und der Landesapothekerkammer Bayern, z. B. zur Pharmazeutischen Betreuung.
Metzger brachte die Hoffnung zum Ausdruck, dass die Zahl der DPhG-Mitglieder in den kommenden Jahren weiterhin stark zunehmen werde, denn DPhG – das sei nicht nur Wissenschaft, sondern auch Leidenschaft.
Die Berichte über den Rechenschaftsbericht des Präsidenten, über das wissenschaftliche Tagungsprogramm, den Nachmittag der Offizinpharmazie sowie über die Preisverleihungen folgen in der nächsten Ausgabe der DAZ.
Die Jahrestagung der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft (DPhG) bildet den Höhepunkt der zahlreichen Aktivitäten der vorwiegend wissenschaftlich orientierten Fachgesellschaft. Gastgeber in diesem Jahr war das Institut für Pharmazie und Lebensmittelchemie der Bayerischen Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Rund 600 Teilnehmer von Universitäten, Forschungszentren und Institutionen, aus öffentlichen Apotheken und der pharmazeutischen Industrie waren der Einladung in die fränkische "Metropole" gerne gefolgt, um sich vom 8. bis zum 11. Oktober 2003 wissenschaftlichen und praxisorientierten Themen zu widmen.
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