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Berichte
Hessischer Apothekerverband: HAV in Berlin
Nach dem verbandsinternen Teil und dem Gesundheitspolitischen Forum trafen HAV-Vorstand und Delegierte den FDP-Fraktionsvorsitzenden Dr. Wolfgang Gerhardt und den Sprecher der CDU-Landesgruppe Hessen Klaus-Peter Wilsch im Deutschen Bundestag.
Dr. Hans Rudolf Diefenbach, stellvertretender Vorsitzender des HAV, übergab den Spitzenpolitikern, im Namen der Verbandsmitglieder, eine Protestnote gegen das GMG. Diefenbach erklärte, mit den Veränderungen der Arzneimittelpreisverordnung, insbesondere des Kombimodells, sei die Mehrzahl der hessischen Apotheker alles andere als zufrieden.
Wilsch plädierte im Namen der Fraktionsvorsitzenden Dr. Angela Merkel nochmals für den gefundenen Kompromiss, signalisierte jedoch große Gesprächsbereitschaft der Union hinsichtlich kommender Gesetzesvorhaben.
Großes Verständnis für den Protest des HAV zeigte Dr. Wolfgang Gerhardt. Er stimmte den Argumenten der Standesvertreter uneingeschränkt zu und ging mit dem GMG-Entwurf hart ins Gericht. Er halte das Gesetz für "schlecht gemacht" und sehe einen dramatischen Umbruch der Apothekenlandschaft.
Arzneimittelversand und Mehrbesitz halte die FDP für eine Absage an die Freiberuflichkeit der Apotheker. Zudem kritisierte er, der Gesetzestext sei nach dem "Prinzip Hoffnung" zusammengeschrieben worden, und prognostizierte dem Gesetz eine kurze Lebensdauer. Schon jetzt müsse an einer weiteren Gesundheitsreform "gestrickt werden", die das Wort Reform auch verdiene.
Gespräche mit Politikern unverzichtbar
Die CDU-Landesgruppe Hessen hatte die hessischen Apothekerinnen und Apotheke in den Fraktionssaal im Bundestag eingeladen. Geschäftsführer Uwe Hoff referierte über die Arbeit der Bundestagsabgeordneten und forderte dazu auf, den Meinungsaustausch zwischen Politik und Apotheke, auch in den einzelnen Wahlkreisen, zu vertiefen.
Abgerundet wurde der hessische "Marsch nach Berlin" mit einem parlamentarischen Abendessen, zu dem sich zahlreiche Mitglieder des Bundestages eingefunden hatten.
HAV-Vorsitzender Dr. Homann erklärte: "Wir sind enttäuscht und wütend." Die noch anlässlich des außerordentlichen Apothekertages geäußerten Positionen Horst Seehofers, keinesfalls den Arzneimittelversand oder Mehrbesitz zuzulassen, seien verlassen worden. Die Regierungsparteien hätten alle Vorschläge der Apothekerschaft zu einer effizienten Gesundheitsreform ignoriert.
Politiker und Apotheker erklärten übereinstimmend, der Meinungsaustausch auch in zwangloser Runde habe viele neue Aspekte aufgezeigt, insbesondere durch die Argumente der Basisapotheker. Viele Abgeordnete waren bis in die späten Abendstunden mit großem Interesse für Anregungen und Informationen zugänglich.
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