Prisma

Transplantationsmedizin: Grüne Schweine als Versuchstiere

Grüne Ferkel wurden neulich in Oberschleißheim entdeckt. Nein, nicht von Kneipengängern, sondern von völlig nüchternen Wissenschaftlern. Bei den fluoreszierenden Schweinchen handelt es sich nämlich um eine Züchtung aus den Labors der molekularen Tierzucht der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München.

Professor Alexander Pfeifer vom Department für Pharmazie und Professor Eckhard Wolf vom Genzentrum der LMU gelang mit den fluoreszierenden Ferkeln die Einbringung fremder Erbsubstanz in das Erbgut höherer Säugetiere. Die beiden Wissenschaftler und ihr Team nutzten als Vehikel für die fremde Erbsubstanz ein Virus, das in Säugerzellen eindringen kann.

Als fremde Erbsubstanz wählten sie ein Gen, das für ein grün leuchtendes Protein (GFP) codiert – ein optimaler Marker im Gewebe. Bei der Mehrzahl der geborenen Ferkel lag das aktive GFP-Gen in allen Geweben vor und wurde sogar an die Nachkommen weitergegeben. Damit ist ein weiterer Schritt auf dem Weg zur gezielten Einbringung von Genen vollbracht.

"Durch gezielte Übertragung von Erbmaterial könnten die Gewebe passend für den jeweiligen menschlichen Empfänger sowie insgesamt immunverträglicher gemacht werden", so Wolf. Artfremde Gene konnten bislang nur in geringem Umfang in die Zellen höherer Säuger eingeschleust werden. Meist wird das Erbmaterial mittels Injektion in Embryonen eingebracht, was aber sehr aufwändig ist und nur eine geringe Erfolgsquote hat.

Viren als Vehikel für die fremden Gene gelten als viel versprechende Alternative. Die Münchner Wissenschaftler hoffen nun, mit ihrer Methode in weiteren Versuchen erfolgreich zu sein. Eingesetzt werden könnte sie z. B. in der Transplantationsmedizin. suwe

Quelle: Pressemitteilung der Ludwig-Maximilians-Universität München

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